
Titel: Niger – gescheiterte Hoffnung im Kampf gegen den Dschihadismus in Westafrika
Stand: 27.07.2023 21:14 Uhr
Der westafrikanische Staat Niger sollte laut einer europäischen Strategie der neue Stabilitätsanker im Kampf gegen den sich ausbreitenden Dschihadismus in Westafrika werden. Doch die Investitionen in den Ländern zeigten bisher keinen Erfolg. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass das massive Investieren in den Staat nach dem Gießkannen-Prinzip nicht zielführend ist, da der schwache Staat solch hohe Investitionen nicht richtig aufnehmen kann.
Ähnlich wie in Mali, wo der Westen auch teure Militärbündnisse bildete, soll das Problem nicht mit Waffen gelöst werden können. Den Menschen fehlt es nicht nur an Sicherheit, sondern vor allem an politischen Reformen, Bildung, Gesundheitsversorgung und einer besseren wirtschaftlichen Perspektive. Die afrikanischen Eliten sind ebenfalls mitverantwortlich für das Scheitern, da viele Politiker korrupt sind und sich durch Verfassungsänderungen eine verfassungswidrige dritte Amtszeit verschafft haben.
Die baldige Abreise der westlichen Bündnisse aus Mali könnte dazu führen, dass Tausende von jungen Menschen arbeitslos werden und eine ideale Zielgruppe für islamistische Propaganda darstellen. Die Demokratie in Westafrika wurde als „Desaster“ bezeichnet, da die Zivilbevölkerung von den Politikern enttäuscht ist und auf Außenseiter hofft, die ihnen aus der Sackgasse helfen können.
Niger wurde mangels Alternativen zur Basis der europäischen Sahel-Politik erklärt, allerdings ohne Erfolg. Es wurden erneut große Geldsummen verschwendet, ohne einen Fortschritt zu erzielen. Trotzdem weist die Redaktion darauf hin, dass die Meinungen der Autoren in den Kommentaren nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.