Esslingen

Esslingen erntet alte Getreidesorten für die Zukunft der Ernährung

In Esslingen wird morgen im Freilichtmuseum Beuren die Ernte von fünf besonderen Getreidesorten gefeiert, die von Professor Jan Sneyd im Rahmen eines zweijährigen Projekts für die Deutsche Genbank in Gatersleben aufbewahrt werden, um wichtige genetische Ressourcen für die Zukunft der Ernährung zu sichern.

In Zeiten der Klimakrise und der wachsenden Notwendigkeit, nachhaltige Lösungen für die Ernährung der kommenden Generationen zu finden, spielt die Forschung an alten Getreidesorten eine entscheidende Rolle. Ein bemerkenswertes Projekt in Esslingen zeigt, wie alte Kulturpflanzen als genetische Ressourcen für die Zukunft der Agrarwissenschaften gesichert werden können.

Ernte der besonderen Getreidesorten

Am morgigen Samstag findet im Freilichtmuseum Beuren die Ernte von fünf besonderen Getreidesorten statt. Diese Sorten werden an die Deutsche Genbank in Gatersleben übergeben. Die Veranstaltung unter Leitung des Wissenschaftlers und Pflanzenzüchters Professor Jan Sneyd hebt die Bedeutung dieser alten Sorten hervor, die nicht nur historische Wurzeln haben, sondern auch als wertvolle Genressourcen für die gegenwärtige und zukünftige Landwirtschaft dienen.

Die Relevanz alter Getreidesorten

Insbesondere eine Weizensorte aus der Pfahlbauzeit, die weißährige Ur-Binkel sowie ein speziell für die Anpassung an den Klimawandel gezüchteter Weizen werden in den Fokus gestellt. Diese alten Sorten besitzen einzigartige Eigenschaften, die sie widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Veränderungen machen, und können somit der Allgemeinheit und zukünftigen Generationen zur Verfügung gestellt werden. Der Erhalt solcher Sorten ist von großem Interesse, denn sie gelten als Schlüssel zur Verbesserung der Nutzpflanzen in der Landwirtschaft.

Zusammenarbeit seit über zwei Jahrzehnten

Die Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum und Professor Sneyd existiert seit 1995 und widmet sich der Erhaltung und Wiederbelebung alter Kulturpflanzenarten. Gleichzeitig wird im Erlebnis.Genuss.Zentrum seit 2019 der Schwäbische Dickkopf-Landweizen wieder angebaut. Diese alte Sorte wird nicht nur auf dem Feld kultiviert, sondern findet auch Einzug in hiesige Backwaren, was ihre gesellschaftliche Relevanz und kulinarische Tradition unterstreicht.

Bildung und Sensibilisierung durch Ausstellungen

Das Freilichtmuseum plant ebenfalls eine informative Ausstellung, die Besuchern die Hintergründe dieser alten Sorten erklärt. Wichtige Fragen wie ihr Verschwinden, ihr Wert für die Biodiversität und die Rolle, die sie im Kampf gegen den Klimawandel spielen könnten, werden behandelt. Durch solche Bildungsmaßnahmen soll das Bewusstsein für den Erhalt der genetischen Vielfalt unserer Nahrungsmittel gestärkt werden.

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Fazit: Ein wichtiger Schritt Richtung nachhaltige Zukunft

Das Projekt zur Sicherung dieser speziellen Getreidesorten ist ein wegweisendes Beispiel für die Notwendigkeit, alte Pflanzenarten zu erforschen und zu bewahren. In Anbetracht der Herausforderungen durch den Klimawandel und die sich verändernden Ernährungsbedürfnisse der Weltbevölkerung ist die Wiederentdeckung und Förderung solcher geschichtlich wertvollen Sorten ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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