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Engpässe in der Lieferkette bremsen Windenergie-Ausbau: Stabilität, Verlässlichkeit und schnelle politische Entscheidungen erforderlich

Lieferkettenprobleme hindern den Ausbau der Windenergie in Deutschland, wie der TÜV NORD-Energieexperte Silvio Konrad in der aktuellen Folge des Podcasts „Energieschub“ betont. Sowohl beim Onshore- als auch beim Offshore-Ausbau gibt es große Engpässe entlang der gesamten Lieferkette. Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Windenergie vorgegeben, doch die tatsächlichen Zahlen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.

Laut den Ausbauzielen der Bundesregierung sollen bis 2023 zusätzlich 5 GW Onshore-Leistung, 2024 8 GW und ab 2025 sogar 10 GW pro Jahr gebaut werden. Tatsächlich wurden 2022 jedoch nur 2,4 GW zusätzlich installiert. Beim Offshore-Ausbau sind die Unterschiede noch größer: Geplant sind 5 GW Zubau 2023, 8 GW 2024 und 10 GW ab 2025. Tatsächlich wurden jedoch nur 0,3 GW im Jahr 2022 realisiert.

Besonders beim Offshore-Ausbau zeigen sich die Schwierigkeiten. Silvio Konrad erklärt, dass es durch die höhere Komplexität und die geringere Anzahl spezialisierter Hersteller noch weniger Flexibilität als beim Onshore-Ausbau gibt. Es ist eine große Herausforderung, die regulatorisch vorgegebenen Ziele in kurzer Zeit zu erreichen. Engpässe entstehen entlang der gesamten Lieferkette, von der Verfügbarkeit der Windkraftanlagen über Transportschiffe bis hin zu Fertigungskapazitäten für Fundamente und Umspannplattformen. Beim Onshore-Ausbau gibt es ebenfalls Herausforderungen, wie die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern und die Beschaffung spezieller Hebe- und Transportmittel.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten ist Silvio Konrad optimistisch und betont, dass die Voraussetzungen für einen stärkeren Ausbau grundsätzlich gegeben sind. Es braucht jedoch Stabilität und langfristig planbare Ausbauziele, um auch Stabilität in der Lieferkette zu gewährleisten. Die Entwicklung und Abstimmung der Teile der Supply Chain dauern Jahre und gehen über Kontinente hinweg, daher können kritische Punkte nicht über Nacht geändert werden. Die Schwankungen der letzten Jahre haben die Unternehmen geschwächt, da mit der geringen Verfügbarkeit von Materialien oder Transportmitteln zusätzliche ungeplante Kosten entstehen. Konrad zieht das Fazit, dass Stabilität, Verlässlichkeit und schnelle Entscheidungen in der Politik von Deutschland und der Europäischen Union dringend erforderlich sind.

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Für weitere Informationen kann die aktuelle Folge des Podcasts „Energieschub“ im Newsroom oder überall dort, wo Podcasts erhältlich sind, angehört werden.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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