In einer malerischen Umgebung direkt im Donautal liegt das Anwesen des Hauses Amsel, das seit über 40 Jahren ein Zuhause für die Künstlerehefrau Susanne und ihren verstorbenen Mann Jörg war. Jetzt plant Susanne, das originelle Grundstück mit seinen zwei charmanten Häuschen zu verkaufen, eine Entscheidung, die viele in der Region berührt.
Das Eisvogel-Haus, wie es liebevoll genannt wird, zeugt von kreativer Leidenschaft. Die farbenfrohe Fassade, die einen riesigen Eisvogel zeigt, ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Symbol für die einstige Lebenskraft des Ortes. „Der Eisvogel war für uns immer ein Zeichen“, sagt Susanne Amsel und erinnert sich an den Beginn ihrer Reise hier im Jahr 1983, als sie mit ihrem Mann in das alte Bahnwärterhäuschen zogen.
Ein neuer Lebensabschnitt
Nach dem Tod ihres Mannes vor sechs Jahren ist es für Susanne an der Zeit, einen neuen Abschnitt in ihrem Leben zu beginnen. Sie hat den Entschluss gefasst, das weitläufige Grundstück zu verkaufen, um sich möglicherweise zu verkleinern und eine bequemere Wohnsituation zu finden. „Wenn man älter wird, hat man es gern etwas bequemer“, erklärt sie. Das Anwesen erfordert viel Pflege und Zuwendung, die mittlerweile für sie zur Belastung geworden sind.
Das Gelände, das hoch über dem Radweg zwischen Sigmaringen und Sigmaringendorf thront, bietet eine atemberaubende Aussicht auf die grünen Wiesen und die Donau, ist aber auch pflegeintensiv. Gemüse und Obst kosten Zeit und Mühe, während auch die beiden kleinen Häuser, in denen das Atelier der Goldschmiedin kreativ genutzt wird, einige Investitionen erfordern.
Die Besonderheit des Eisvogels
Der Eisvogel ist jedoch nicht nur ein dekoratives Element. Er hat eine tiefere Bedeutung für das Paar. Jörg war Naturfotograf und den ersten Eisvogel, den sie in der Region sahen, empfanden sie als Schicksalszeichen – ein Zeichen, dass sie hier leben sollten. Susanne hofft, dass die neuen Besitzer die Schönheit des Platzes und die künstlerische Gestaltung, insbesondere die beeindruckende Wandmalerei, schätzen werden. „Ich hoffe sehr, dass die neuen Besitzer diese Wand so lieben werden wie ich“, sagt sie.
Das Atelier, das ursprünglich für Kunstveranstaltungen gedacht war, hat sich über die Jahre verändert und wird nun auch als Werkstatt genutzt, in der Susanne Kurse in der Schmuckherstellung anbietet. „Hier wird Kreativität großgeschrieben“, erklärt sie mit einem Lächeln, während sie auf die kunstvoll gestaltete Wand zeigt.
Doch der Verkauf ist nicht das einzige, was Susanne beschäftigt. Gemeinsam mit ihrem Pflegekind und ihrem neuen Lebenspartner, den sie online kennengelernt hat, plant sie ebenfalls einen Umzug. „Ich will hier auch nicht weg“, sagt die 61-Jährige, und es scheint, als sei dieser Schritt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für Neuanfänge.
Das Anwesen mag zwar abgeschieden wirken, doch es bietet dennoch den Komfort von Wasser, Strom und Internet. Ihr wachsamer Hund sorgt für ein Gefühl der Sicherheit, während Susanne das ruhige Leben dort genossen hat. Die Abgeschiedenheit habe ihr nie Probleme bereitet, im Gegenteil, sie sieht es als Bereicherung. „Ich könnte auch sonntags Rasen mähen“, lacht sie, während sie an die vergangenen Jahre zurückdenkt.
Jedoch hat Susanne auch Einsicht in die Herausforderungen, die mit der Pflege des Anwesens verbunden sind, und fragt sich, ob es nicht an der Zeit sei, etwas Neues zu wagen. Während die Veräußertung des Hauses Amsel neue Fragen aufwirft, bleibt das Erbe der Kreativität und Lebensfreude bestehen – im Eisvogel und in den Erinnerungen, die dort bewahrt werden.
Für Interessierte gibt es nun die Möglichkeit, sich die künstlerisch gestaltete Immobilie anzusehen. Auf einem Schild an der Auffahrt wird das Anwesen zum Verkauf angeboten, und schon jetzt zeigen vorbeikommende Radfahrer und Spaziergänger reges Interesse. Warten wir ab, wer als neuer Bewohner in dieses charmante und kreative Umfeld einziehen wird.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.schwaebische.de.