
Im Jahr 2022 hat sich die Drittmitteleinwerbung an deutschen Universitäten bemerkenswert entwickelt. Durchschnittlich erwirtschafteten Professoren und Professorinnen 326.400 Euro, was einem Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Technische Hochschule Aachen führt mit 1.051.400 Euro die Liste der Drittmitteleinnahmen an, gefolgt von der Technischen Universität München und der Universität Stuttgart, die mit 833.400 Euro auf dem dritten Platz steht. Diese Drittmittel sind von großer Bedeutung für die Finanzierung von Forschungsprojekten und -bereichen.
Die Universität Stuttgart gehört, zusammen mit der RWTH Aachen und der TU München, zu den führenden Hochschulen in Deutschland, wenn es um die Einwerbung von Drittmitteln geht. Die naheliegende Frage, die sich dabei stellt, ist, inwiefern sich diese Zahlen lokal auf Stuttgart und die Region auswirken. Ein Anstieg der Drittmittel kann bedeutende Veränderungen in der Forschung und Ausbildung an der Universität Stuttgart zur Folge haben. Dies könnte unter anderem neue Forschungsprojekte und die Rekrutierung von hochqualifizierten Mitarbeitern unterstützen, was letztlich auch die Arbeitgeberlandschaft in der Region stärken würde.
Historisch gesehen ist die Universität Stuttgart eine Institution mit einer langen Tradition im Ingenieurwesen und den Naturwissenschaften. Diese Sparten hatten bereits in den vergangenen Jahrzehnten hohen Einfluss auf die regionalen wirtschaftlichen Strukturen. Insbesondere die enge Verbindung zwischen der Universität und der schwäbischen Industrie, bekannt für ihre Innovationskraft in Maschinenbau und Automobiltechnik, hat zur Stärkung der Wirtschaftsregion Stuttgart beigetragen.
Die unterschiedlichen Drittmitteleinnahmen in den verschiedenen Fachbereichen sind ebenfalls bemerkenswert. Die Ingenieurwissenschaften generieren mit 714.400 Euro die meisten Drittmittel je Professor, was sich im direkten Zusammenhang mit dem industriellen Umfeld und den dort möglichen Forschungskooperationen in Stuttgart befindet. Die Stadt beheimatet eine Vielzahl von großen Unternehmen, wie Daimler, Porsche und Bosch, die potenzielle Partner für Forschungsprojekte darstellen.
| Fachbereich | Drittmitteleinnahmen (pro Professor) | Veränderung zu 2021 |
|————————————————–|————————————-|———————-|
| Ingenieurwissenschaften | 714.400 Euro | +9 % |
| Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften | 676.700 Euro | +2 % |
| Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin | 421.800 Euro | +9 % |
| Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften | 163.100 Euro | +12 % |
| Geisteswissenschaften | 146.800 Euro | +8 % |
| Kunst/Kunstwissenschaft | 88.700 Euro | +15 % |
Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass die Universität Stuttgart dank ihrer soliden Drittmitteleinwerbung und den damit verbundenen Möglichkeiten, ihre Forschungskapazitäten weiter auszubauen, sehr gut aufgestellt ist. Dies könnte auch in Zukunft einen positiven Einfluss auf die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region haben. Die Bildung und Forschung sind somit eng verknüpft mit dem langfristigen wirtschaftlichen Erfolg Stuttgarts.
Quelle: Statistisches Bundesamt / ots