AalenDillingen an der DonauOstalbkreis

Die Rückkehr der ‚Schättere‘: Nostalgie auf den Gleisen des Härtsfelds

Die einst stillgelegte Härtsfeldbahn, die von 1901 bis 1972 Aalen mit Dillingen verband, wurde durch den Verein Härtsfeld-Museumsbahn wiederbelebt und bietet seit dem 20. Oktober 2001 an ausgewählten Tagen Zugfahrten, um Touristen zu den regionalen Attraktionen wie dem Benediktinerkloster Neresheim zu bringen.

Ein Stück Geschichte erwacht zum Leben

In der Region Ostalbkreis hat sich in den vergangenen Jahren ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Die einst stillgelegte Härtsfeldbahn, die von 1901 bis 1972 Aalen mit Dillingen an der Donau verband, erlebt eine Renaissance. Die Einführung von historischen Zugfahrten hat dazu geführt, dass nicht nur die Erinnerung, sondern auch die Lore der einzigartigen Landschaft wieder aufblüht.

Wie alles begann

Die „Schättere“, wie die Härtsfeldbahn im Volksmund genannt wird, war früher eine lebendige Verbindung für Arbeiter und Ausflügler. Nachdem die Bahn im Jahr 1972 stillgelegt und die Gleise abgebaut wurden, schien das Kapitel der Bahn abgeschlossen. Fahrzeuge wurden verkauft, verschrottet oder als Denkmäler missbraucht. Dennoch erwuchs aus diesen begrenzten Möglichkeiten der Wunsch, die Bahn wiederzubeleben.

Die Initiative zur Wiederbelebung

Bereits 1984 formierte sich eine Gruppe von Eisenbahnfans, die sich für den Erhalt der Härtsfeldbahn einsetzte. Der 1985 gegründete Verein Härtsfeld-Museumsbahn (HMB) leistete Pionierarbeit, indem er alte Züge sammelte und restaurierte. Geplant wurde nicht nur eine Museumseinrichtung in Neresheim, wo auch das beeindruckende Benediktinerkloster zu finden ist, sondern auch der Wiederaufbau eines Teilstücks der Bahn. Dies wurde 1996 mit dem ersten Spatenstich offiziell eingeleitet.

Meilensteine der Wiederherstellung

Die offizielle Wiederinbetriebnahme des ersten 3 Kilometer langen Streckenabschnitts fand am 20. Oktober 2001 statt, zeitgleich mit dem 100. Geburtstag der Bahn. Bald folgten weitere Ausbauprojekte, darunter ein 2,6 Kilometer langes Teilstück bis zum Härtsfeldsee, das am 1. August 2021 eingeweiht wurde. Das Ziel ist es, die Bahn bis nach Dischingen weiterzuführen, um erneut eine wichtige Verbindung zu schaffen.

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Ein Rückblick auf die Bedeutung

Die Wiederbelebung der Härtsfeldbahn ist ein bedeutendes Projekt für die Region. Es bringt nicht nur Touristen an die malerischen Orte in der Umgebung, sondern fördert auch die Bewahrung der regionalen Geschichte. Auf den Schienen der „Schättere“ entfaltet sich die reizvolle Natur der Schwäbischen Alb, die viele Besucher anzieht. Veranstaltungswochenenden bieten den lokalen und überregionalen Gästen eine nostalgische Reise in die Vergangenheit.

Ein Blick in die Zukunft

Die Pläne des Vereins sind ehrgeizig und zeigen das Engagement zur Wiederbelebung der Bahn: Die Verbindung zwischen Neresheim und Dischingen soll nicht nur Nostalgikern, sondern auch künftigen Generationen Freude bereiten. Am Wochenende werden wieder regelmäßig Züge zwischen Neresheim und dem beliebten Ausflugsziel Härtsfeldsee verkehren. Informationen über Fahrpläne und Veranstaltungen sind auf der Webseite des Vereins zu finden.

Insgesamt ist die Härtsfeldbahn ein schönes Beispiel dafür, wie eine historische Verbindung als Touristenmagnet fungieren und die Gemeinschaft stärken kann. Wer plant, die Region zu besuchen, findet Inspiration zum Erkunden in der Umgebung, einschließlich der beeindruckenden Burgen auf der Schwäbischen Alb.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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