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Die Polizei in acht Ländern koordiniert die bisher größte Razzia gegen die ‚Ndrangheta-Mafia

Die Polizei ist in acht europäischen Ländern gegen Italiens gefürchtetste Mafia-Organisation vorgegangen, was als „schwerer Schlag“ für das Verbrechersyndikat ‚Ndrangheta beschrieben wird.

Am frühen Mittwoch flog die Polizei in Ländern wie Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien nach Adressen, die mit der ‚Ndrangheta in Verbindung stehen, einer engmaschigen Mafia, von der angenommen wird, dass sie die meisten Kokainströme nach Europa kontrolliert.

Über 100 Festnahmen fanden allein in Italien statt, wo die Polizei gegen hochrangige Persönlichkeiten der kalabrischen Organisation vorging.

In Deutschland waren 1.000 Beamte an Razzien in vier Bundesländern beteiligt und führten zu 30 Festnahmen.

Die Staatsanwaltschaft in Belgien bestätigte die Festnahme von 20 Personen.

Den Verdächtigen werden eine Reihe von Straftaten vorgeworfen, darunter Drogenschmuggel, Waffenhandel und Geldwäsche, teilten die deutschen Behörden mit.



Operation Eureka

Die Razzien sind der erste öffentliche Durchbruch in einer streng geheimen grenzüberschreitenden Untersuchung mit dem Codenamen Operation Eureka, die 2019 in Belgien begann.

Die belgische Polizei hat Ermittlungen gegen eine kalabrische Familie aufgenommen, die eine Pizzeria betrieb und wiederholt Kontakt zu Kokainschmugglern hatte, so ein Bericht der deutschen Zeitung FAZ.

Als die Polizei mehr über das kriminelle Netzwerk erfuhr, erweiterte sich die Untersuchung um Polizisten aus anderen Ländern und wurde zur größten grenzüberschreitenden Ermittlung in der europäischen Kriminalgeschichte.



Laut FAZ gelang den Ermittlern ein großer Durchbruch, nachdem sie die „abhörsicheren“ Handys der Mafia geknackt hatten.

Mafia-Bosse zogen es früher vor, Hunderte von Kilometern zu fahren, um sich persönlich zu treffen, um das Risiko zu vermeiden, dass ihre Kommunikation abgehört wird.

Da der Reiseverkehr während der Pandemie stark eingeschränkt war, griffen sie auf sogenannte Kryptophone zurück, die auf Software angewiesen sind, von der die Hersteller behaupten, sie sei nicht zu knacken.

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Durchbruch für Kryptophone

Die Polizei in Bayern hat sich den Durchbruch zu Eigen gemacht.

„Ermittlern des Bayerischen Landeskriminalamts ist es gelungen, das Kryptophon eines Hauptverdächtigen während seines Aufenthalts in Bayern zu identifizieren“, sagte Innenminister Joachim Herrmann am Mittwoch.

„Das war ein Meilenstein für die italienischen Ermittler“, fügte er hinzu.

Sobald sie auf die Telefone zugegriffen hatten, konnte die Polizei Mitteilungen lesen, die Einblicke in die Art und Weise gaben, wie die Organisation ihre Drogenschmuggeloperation von Südamerika nach Europa durchführte.



Die belgische Polizei sagt, dass 25 Tonnen Kokain, die in den letzten Jahren beschlagnahmt wurden, von der ‚Ndrangheta geschmuggelt wurden.

Es wird angenommen, dass die Verdächtigen ihre Drogengewinne gewaschen haben, indem sie sie in Restaurants und Immobilien investierten.

Die ‚Ndrangheta stammen aus Kalabrien, der Region am Fuße der italienischen Halbinsel.

Die meisten der europaweit festgenommenen Hauptverdächtigen sollen aus dem Bergdorf San Luca mit weniger als 4000 Einwohnern stammen.

Quelle: The Telegraph

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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