Das Beethoven-Haus Bonn feiert die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven mit einem vielseitigen Programm, das die kulturelle Bedeutung dieses einzigartigen Werkes hervorhebt. Die Neunte Symphonie gilt als eines der folgenreichsten Werke der europäischen Musikgeschichte und wurde erstmals am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater uraufgeführt. Von Anfang an hatte sie sowohl ästhetische als auch soziale und politische Auswirkungen und wurde von vielen als gewaltige Kosmogonie oder klingende Chronik der Schöpfung interpretiert.
Die Wirkung der Neunten Symphonie reicht weit über ihre Zeit hinaus und inspirierte zahlreiche Komponisten, die entweder versuchten, sie zu übertreffen oder von ihr beeinflusst wurden. Beethoven schuf mit diesem Werk Musik, die sowohl zur Zusammenkunft großer Menschenmassen als auch zur politischen Repräsentation genutzt wurde. Sowohl Hitler als auch Stalin zeigten eine Vorliebe für die Neunte, und heute ist die „Freudenmelodie“ die offizielle Hymne der Europäischen Union.
Das Beethoven-Haus Bonn bringt das Werk auf eindrucksvolle Weise wieder zum Leben, indem es einerseits die historische Uraufführung der Neunten Symphonie rekonstruiert und andererseits die Wirkung des Werkes beleuchtet. Durch eine Sonderausstellung, einen Internationalen Beethoven-Kongress und die Vorführung des Dokumentarfilms „Beethovens Neun – Ode an die Menschlichkeit“ von Larry Weinstein wird die Bedeutung der Neunten Symphonie für die heutige Zeit reflektiert und diskutiert. Der Direktor des Beethoven-Hauses, Malte Boecker, betont die Relevanz der Neunten Symphonie in einer Zeit, in der Utopie und Humanität wichtiger sind denn je.