
BERLIN (AP) – Deutschland will eingemottete Leopard-2-Kampfpanzer aus der Schweiz kaufen, um Panzer zu ersetzen, die Berlin und seine westlichen Verbündeten in die Ukraine schicken, teilte die Schweizer Regierung am Freitag mit.
Das Schweizer Verteidigungsministerium teilte mit, dass die deutschen Verteidigungs- und Wirtschaftsminister am 23. Februar an die Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd geschrieben und das Interesse des deutschen Herstellers Rheinmetall am Kauf von Leopard-2-Panzern dargelegt haben, die die Schweizer Armee nicht wieder in Dienst stellen will.
Sie versicherten Amherd, dass die Panzer, wenn sie gekauft würden, nicht in die Ukraine geschickt würden, sondern von Deutschland oder seinen NATO- und europäischen Partnern verwendet würden, um die Lücken in ihren eigenen Beständen zu schließen, die durch ihre Panzerspenden an Kiew entstanden sind, und um die Verfügbarkeit zu verbessern von Ersatzteilen.
Das ist ein Problem, weil die Schweiz eine lange Tradition der Neutralität hat. Deutschland hat es bisher nicht geschafft, die Schweizer dazu zu bewegen, aus ihrem Munitionsvorrat Nachschub für Gepard-Flak-Selbstfahrlafetten zu liefern, die Berlin der Ukraine lieferte.
WERBUNG
Das Ministerium hat in einer E-Mail-Antwort auf eine Anfrage, nachdem die Schweizer Tageszeitung Blick über die Anfrage berichtet hatte, nicht angegeben, wie viele Panzer Deutschland kaufen möchte. Die Schweiz verfügt laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa über 230 der in Deutschland hergestellten Leopard-2-Panzer, von denen 96 nicht in Betrieb sind.
Amherd hat diese Woche der deutschen Regierung geantwortet, dass jeder Verkauf einen Beschluss des Schweizer Parlaments erfordern würde, um die Panzer offiziell außer Dienst zu stellen, und dass es zwar Diskussionen im Parlament gibt, aber noch keine solche Entscheidung getroffen wurde.
Ihr Ministerium teilte mit, die Armee habe festgestellt, dass auf eine „begrenzte Anzahl“ von Kampfpanzern grundsätzlich verzichtet werden könne.
Deutschland stellt der Ukraine 18 Leopard-2-Panzer seines eigenen Militärs zur Verfügung, die voraussichtlich noch in diesem Monat ausgeliefert werden. Zusammen mit den von Schweden und Portugal bereitgestellten Panzern bilden sie ein Bataillon. Auch Polen und andere Länder stellen Leopard-2-Panzer zur Verfügung.
Bundesverteidigungsminister hat darauf gedrängt, die Panzer so schnell wie möglich auszutauschen.
Der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, Arne Collatz, bestätigte das Interesse Deutschlands an den Panzern aus der Schweiz, sagte aber, es habe noch keine Diskussion darüber gegeben, wie viele Panzer beteiligt sein könnten.
Auf die Frage, ob in anderen Ländern ähnliche Anfragen gestellt würden, antwortete Collatz: „Wir sind mit vielen Partnern in ständigem Kontakt und guten Gesprächen.“ Er ging nicht näher darauf ein.
Quelle: APNews