BERLIN (AP) – Ein Deutscher wurde am Dienstag wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er nach einem Streit um Gesichtsmasken einen jungen Tankstellenangestellten tödlich erschossen hatte.
Der Mord in der Westernstadt Idar-Oberstein am 18. September vergangenen Jahres erschütterte das Land. Der 50-jährige Angeklagte wurde auch wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt, weil er keinen Führerschein für die bei der Tötung verwendete Waffe hatte, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Die Behörden sagten, der Mann habe den Beamten gesagt, er habe „aus Wut“ gehandelt, nachdem ihm der 20-jährige Angestellte den Dienst verweigert hatte, weil er beim Versuch, Bier an der Tankstelle zu kaufen, keine Maske trug. Die Maskenpflicht in Geschäften gehörte zu den damaligen Maßnahmen in Deutschland, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen.
Die Polizei sagte, der Verdächtige, ein deutscher Staatsbürger, der in lokalen Medien als Mario N. identifiziert wurde, habe die Tankstelle nach dem Streit verlassen, sei aber eine halbe Stunde später zurückgekehrt und habe dem Angestellten in den Kopf geschossen.
Er floh zunächst vom Tatort, stellte sich aber nach einer groß angelegten Fahndung der Polizei.
Verteidiger hatten in dem sechs Monate dauernden Prozess vor dem Landgericht Bad Kreuznach eine Verurteilung wegen Totschlags beantragt. Sie argumentierten, dass der Verdächtigen, der laut einem Experten zum Zeitpunkt des tödlichen Schusses alkoholisiert war, für seine Taten strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne.
Die Staatsanwaltschaft hatte gefordert, den Angeklagten „schwer schuldhaft“ zu verurteilen, was ihm die in Deutschland übliche vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren mit lebenslangen Haftstrafen faktisch verwehrt hätte. Richter taten dies nicht.
Quelle: APNews