In Mannheim kündigen sich an einem einzigen Wochenende gleich drei Demonstrationen an, und das sorgt für Besorgnis unter den Einzelhändlern. Der Innenstadt droht, trotz pulsierenden Geschäftslebens, ein Stillstand.
Die Auswirkungen der Protestzüge sind deutlich spürbar. Besonders Händler, wie Kantharat Elzer, der in der Nähe des Paradeplatzes einen Feinkostladen betreibt, berichten von einem Rückgang der Kunden am Wochenende. Viele potenzielle Käufer äußern, dass sie angesichts der Demos lieber auf die größeren Einkaufszentren im Umland ausweichen.
Einzelhändler in Mannheim sind besorgt
Die Geschäftswelt in Mannheim fühlt sich durch die Vielzahl der Kundgebungen bedrängt. Proteste für unterschiedliche Anliegen, von politischen Themen bis hin zu umweltpolitischen Initiativen, ziehen zehntausende Menschen an. Dies hat nicht nur zur Folge, dass Straßen geschlossen werden, sondern auch, dass Händler vermehrt um ihre Umsätze bangen.
Einige Geschäfte fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. Die Besucherfrequenz in der Innenstadt leidet unter den Lärmemissionen und der verkehrlichen Einschränkung, die solche Events mit sich bringen. Besonders der Einzelhandel spürt die Auswirkungen, da viele Kaufinteressierte lieber in ruhigere und weniger universitätsnahe Einkaufszentren gehen.
Laut Polizei versammelten sich etwa 1300 Demonstrierende am Alten Messplatz und zogen anschließend durch die Innenstadt Richtung Schloss, was die Situation im Einzelhandel weiter verschärfte.
IHK: Zufahrt zur City eingeschränkt
Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, Manfred Schnabel, betont zwar die Bedeutung der Versammlungsfreiheit, verweist jedoch auf erhebliche Einschränkungen für die Zufahrt zur Innenstadt an Tagen mit Demonstrationen. Die Menge der Protestierenden und der erforderliche Polizeieinsatz beeinflussen zudem, wie gut die Zugänge zu den Geschäften sind.
Die Atmosphäre, die viele Menschen während gewisser Demos empfinden, kann auch als bedrohlich wahrgenommen werden. Das merkt der Einzelhandel deutlich an der sinkenden Kundenfrequenz. Während nicht alle Händler stark betroffen sind, sind sich viele der möglichen negativen Einflüsse auf das Geschäft bewusst.
„Bedrohliche Atmosphäre“
Die Varietät der Demos reicht von umweltpolitischen bis hin zu sozialen Protesten. Strukturierte Proteste bringen oft unzählige Teilnehmer in die Stadt, was Weitreichendes für das alltägliche Leben bedeutet. Einzelhändler fühlen, dass die vorherrschende Verkaufsatmosphäre sich verändert hat, was nicht ohne Folgen bleibt.
Die Industrie- und Handelskammer hat festgestellt, dass viele Menschen die bedrohliche Atmosphäre an den Demonstrationen wahrnehmen. Dies hat nicht nur Einfluss auf die Frequenz der Besucher, sondern auch auf die gute Stimmung und das allgemeine Lebensgefühl in der Innenstadt.
Perspektive fürs Weihnachtsgeschäft gefordert
Vor dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft fordern mehrere Interessenvertretungen wie der Handelsverband Nordbaden und die IHK eine klarere Perspektive. Sie appellieren an die Stadtverwaltung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die auch die Veranstalter von Demos dazu anregen sollen, auf die Belange der Wirtschaft Rücksicht zu nehmen. Eine frühzeitige Abstimmung mit städtischen Fachbereichen sei unumgänglich, um einen weiteren Stillstand in der Innenstadt zu vermeiden.
Die Bedenken der Einzelhändler und der IHK sind nicht unbegründet, denn die anhaltenden Demonstrationen und die damit verbundenen Störungen könnten alles andere als günstig für die lokale Wirtschaft sein. Besonders vor großen Einkaufssaisons sind die Anforderungen und Sorgen der Händler unüberhörbar.
Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf www.tagesschau.de.