Dr. Franziska Tanneberger aus Greifswald und Thomas Speidel aus Nürtingen bei Stuttgart wurden mit dem Deutschen Umweltpreis 2024 ausgezeichnet, einem der höchstdotierten Umweltpreise Europas, der jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehen wird. Der Preis, der mit insgesamt 500.000 Euro dotiert ist, wird am 27. Oktober in Mainz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Die beiden Preisträger werden für ihre herausragenden Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung und zum Klimaschutz geehrt: Tanneberger für ihre Bemühungen um den Moorschutz und Speidel für seine Innovationen im Bereich der Elektromobilität.
Die Arbeit Tannebergers dreht sich um die Revitalisierung von Mooren, die als wichtige Kohlenstoffsenken fungieren und somit einen bedeutsamen Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen leisten. Ihre Forschung zeigt, dass gut bewirtschaftete Moore nicht nur CO2 speichern, sondern auch die Biodiversität fördern können. Dies könnte insbesondere für die Region Stuttgart von Belang sein, da auch hier Moorflächen existieren, die revitalisiert werden könnten, um sowohl den Klimaschutz zu unterstützen als auch landwirtschaftliche Interessen zu berücksichtigen.
Speidel hingegen hat als Geschäftsführer von ads-tec Energy innovative Hochleistungssysteme entwickelt, die es ermöglichen, Elektromobile in kurzer Zeit aufzuladen. Dies ist besonders relevant in einer Zeit, in der der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland im Vordergrund steht. Gemäß den Vorgaben des deutschen Klimaschutzgesetzes soll bis 2030 ein Ziel von 15 Millionen zugelassenen E-Fahrzeugen und einer Million öffentlicher Ladepunkte erreicht werden. Eine solche Expansion bedarf innovativer Lösungen, wie sie Speidel anbietet. In diesem Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass der städtische Raum in Stuttgart mit seinen vielen Wohngebieten ohne Garagen, wo eine Installation von Wallboxen oft schwerfällt, eine geeignete Zielregion für diese Technologien sein könnte.
Die Kombination der Bemühungen um Moorschutz und den Ausbau der Elektromobilität könnte somit nicht nur in den jeweiligen Fachgebieten bedeutende Fortschritte bringen, sondern auch integrative Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels in der Region fördern. Hierbei könnten lokale Akteure, wie Landwirte und Stadtplaner, durch die Zusammenarbeit von Tanneberger und Speidel daraus ein Synergiepotenzial entwickeln.
Aspekt | Dr. Franziska Tanneberger | Thomas Speidel |
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Beruf | Moorforscherin | Elektrotechnik-Ingenieur |
Örtlichkeit | Greifswald | Nürtingen (bei Stuttgart) |
Fokus | Moorschutz und Wiedervernässung | Entwicklung von Schnellladesystemen für E-Fahrzeuge |
Klimazielbezug | Kohlenstoffspeicherung in Mooren | Reduzierung der CO2-Emissionen durch E-Mobilität |
Insgesamt verdeutlichen die Auszeichnungen von Tanneberger und Speidel nicht nur das Potenzial innovativer Technologien, sondern auch die Notwendigkeit einer interdisziplinären Herangehensweise bei der Lösung der Umweltprobleme von heute. Der Erfolg hängt von einem gemeinsamen Engagement von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ab, um klimafreundliche Lösungen auf lokaler Ebene zu erarbeiten und umzusetzen.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) / ots