Das Landesbündnis für Demokratie und Menschenrechte in Baden-Württemberg vereint seit Jahresbeginn rund 130 zivilgesellschaftliche Gruppen, die sich für eine lebendige demokratische Kultur und Menschenrechte einsetzen. Insbesondere vor der Europawahl wurden verschiedene Informationsformate für Erstwähler organisiert und es kam zu dezentralen Kundgebungen, die gegen rechtsextremistische Tendenzen mobilisierten. Anlässlich des Internationalen Tags der Demokratie am 15. September betonte Dr. Susanne Pacher vom Deutschen Jugendherbergswerk (DJH), dass Demokratie ständiger Pflege bedarf und eine globale Verantwortung impliziert.
In Stuttgart und anderen Städten Baden-Württembergs thematisiert das Bündnis insbesondere die Notwendigkeit von Begegnung und Vertrauen in der Gesellschaft. Dies wird durch folgende Punkte konkretisiert: die Garantie der Menschenrechte, die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Einsatz für Vielfalt und Toleranz, die Förderung politischer Bildung sowie die Unterstützung einer wehrhaften Demokratie.
Die wahrgenommene Bedrohung durch Extremismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies zeigt sich nicht nur in der Buchung gewaltsamer Übergriffe, sondern auch in der Zunahme von populistischen Bewegungen und der Verbreitung von Hassparolen in sozialen Medien. Im Jahr 2022 meldete das Innenministerium eine Zunahme von rechtsextremistischen Straftaten um 10%, was die Relevanz der Initiativen des Bündnisses unterstreicht.
Die historische Entwicklung der demokratischen Kultur in Stuttgart und Baden-Württemberg ist stark geprägt von sozialen Bewegungen. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte den Wiederaufbau und den Aufschwung der Demokratie in Deutschland mit sich. Hierbei spielte das Engagement zivilgesellschaftlicher Gruppen, wie es das aktuelle Bündnis darstellt, eine entscheidende Rolle. Es ist bemerkenswert, dass die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 eine weitere Stärkung der demokratischen Werte in der Region zur Folge hatte.
Hier die wichtigsten Aspekte des Bündnisses in tabellarischer Form:
Aspekt | Beschreibung |
---|---|
Garantie der Menschenrechte | Gemeinsames Auftreten gegen Extremismus, Antisemitismus und Diskriminierung. |
Stärkung des Zusammenhalts | Kollaboration von Kirchen, Gewerkschaften und Initiativen zur Bildung breiter Bündnisse. |
Vielfalt und Toleranz | Unterstützung aller Menschen in Baden-Württemberg unabhängig von Herkunft oder Identität. |
Politische Bildung | Dialoge und Begegnungen zur Klärung von Missverständnissen und Abbau von Vorurteilen. |
Förderung der wehrhaften Demokratie | Aktive Teilnahme an Diskussionen und Bekämpfung von Hass und Hetze im Alltag. |
Insgesamt zeigt das Engagement des Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte, dass die Stärkung demokratischer Werte und die Förderung einer offenen Gesellschaft in Baden-Württemberg nach wie vor von entscheidender Bedeutung sind. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spaltungen zunehmen, ist es unerlässlich, Räume für Austausch und Verständigung zu schaffen. Die Herausforderungen sind vielfältig und erfordern das Engagement aller, um eine inklusive und tolerante Gesellschaft zu fördern, die auf den Prinzipien eines respektvollen Miteinanders basiert.
Quelle: Deutsches Jugendherbergswerk LV Baden-Württemberg e.V. / ots