KulturNeckar-Odenwald-Kreis

„Bilder eines vergessenen Genies: Fred Anselm in Bad Rappenau“

Im Bad Rappenauer Rathaus wurde am Freitag eine Ausstellung eröffnet, die die Entdeckung und Präsentation von 47 Originalgemälden des bedeutenden Künstlers Fred Anselm im neu erworbenen Ferienhaus in Babstadt zeigt, das als wertvoller kultureller Schatz für die Stadt gilt.

BAD RAPPENAU – Eine faszinierende Entdeckung hat die Stadt Bad Rappenau in Form von Kunstwerken des Malers und Grafikers Fred Anselm gemacht. Durch den Erwerb eines historischen Hauses in Babstadt erlangte die Stadt nicht nur die Überreste des Künstlers, sondern auch ein Stück Kulturerbe, das nun im Rathaus präsentiert wird.

Nachlass eines Künstlers: Ein Schatz für die Stadt

Regina Thies, die Stadtarchivarin, hat aus den Hinterlassenschaften Fred Anselms eine beeindruckende Ausstellung geschaffen. Diese zeigt nicht nur zahlreiche Originale seiner Werke, sondern auch persönliche Gegenstände wie eine Staffelei, Farben und Pinsel. Niederschwelliger Zugang zur Kunst wird den Bürgern von Bad Rappenau ermöglicht, welche die Möglichkeit haben, mehr über einen Künstler zu erfahren, der regional und überregional in der Kunstszene bedeutend ist.

Kreativität in der Freizeit und Begegnungen in Babstadt

Fred Anselm wurde 1922 im heutigen Neckar-Odenwald-Kreis geboren, lebte jedoch größtenteils in Heidelberg. In Babstadt besaß er ein Ferienhaus, in dem er oft mit seiner Frau Dorothea verbrachte. War ein Handwerker nötig, zahlte er häufig mit einem seiner Bilder, was zeigt, wie eng Kunst und Alltag miteinander verbunden waren. Anselms Werke erfreuten sich großer Beliebtheit, da viele Menschen statt eines fotografischen Porträts eine Malerei bei ihm in Auftrag gaben.

Die Vielseitigkeit des Künstlers

In der Ausstellung sind auch zwei Kinderporträts der Familie Betz zu sehen, die zeigen, wie Anselm die Persönlichkeiten seiner Auftraggeber einfing. Dabei wird deutlich, dass Annäherungen an das Motiv oft familiäre Hintergründe hatten. Seine Arbeiten reichen von konstruktivistisch-formalen Bildern bis hin zu phantastischen Kompositionen. Hier wird sein Einfluss und seine Vielseitigkeit in der Bildenden Kunst sichtbar, die sich nicht nur auf die Malerei, sondern auch auf grafische Arbeiten erstreckt.

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Ein Aufruf an die Kreativen in der Region

Regina Thies verfolgt auch das Ziel, die Geschichten weiterer Bad Rappenauer Künstler zu dokumentieren. Sie ruft dazu auf, dass Künstler ihre Lebensläufe aufschreiben, damit wichtige Informationen über ihr Wirken für zukünftige Generationen erhalten bleiben können. „Wir haben viele Fragen über Fred Anselm und möchten ähnliche Einblicke in die Lebensgeschichten anderer Künstler erhalten,“ erklärt sie. Dies könnte zur Förderung des künstlerischen Erbes in der Region beitragen und den kulturellen Schatz von Bad Rappenau weiter bereichern.

Das Erbe eines Künstlers und seine Bedeutung für Bad Rappenau

Die Ausstellung im Rathaus bietet einen tiefen Einblick in das künstlerische Leben Fred Anselms und ist mehr als nur eine Retrospektive. Sie wird zu einem Ort des Austauschs, des Lernens und der Inspiration für die Bürgerinnen und Bürger von Bad Rappenau. Ein Erbe, das nicht nur die Geschichte eines Künstlers erzählt, sondern auch den Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft und das kulturelle Gedächtnis der Region reflektiert.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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