Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer in Stuttgart fordern die Einführung eines Lebensarbeitszeitkontos vom Land. Der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbands Baden-Württemberg, Thomas Speck, kritisierte die Verzögerung bei der Umsetzung dieser Maßnahme. Ein Lebensarbeitszeitkonto wurde bereits im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung vereinbart. Dieses Konto soll es ermöglichen, Mehrarbeitsstunden über einen bestimmten Zeitraum anzusparen und abzubauen.
Laut einer Studie der Uni Mannheim leisten Berufsschullehrer im Durchschnitt drei Stunden Mehrarbeit pro Woche, während Schulleiter sogar mit acht Stunden Mehrarbeit pro Woche belastet sind. Der Berufsschullehrerverband kritisiert, dass es zu wenig Maßnahmen gibt, um Lehrkräfte und Schulleitungen kurzfristig zu entlasten und langfristig moderne Arbeitszeitregelungen zu schaffen.
Aufgrund dieser Situation plant der Verband eine Klage, um durch den Rechtsweg die Anerkennung der Mehrarbeit und eine Verringerung der Unterrichtsverpflichtung zu erreichen. Ende Januar haben bereits zwei Gymnasiallehrkräfte mit Unterstützung des Philologenverbandes eine Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht, um feststellen zu lassen, dass sie mehr arbeiten als erforderlich. Die Forderung nach einem Lebensarbeitszeitkonto wird von den Berufsschullehrern als wichtiger Schritt angesehen, um die Arbeitsbelastung zu regulieren und die Motivation der Lehrkräfte zu stärken.