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Belebung der Investmentmärkte im ersten Quartal 2024: Umsatzplus von 8% in gewerbliche Immobilien

In den Investmentmärkten gab es im ersten Quartal eine spürbare Belebung der Aktivitäten, obwohl sich dies noch nicht vollständig in den Investmentumsätzen widerspiegelt. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2024 gut 5,5 Milliarden Euro in gewerbliche Immobilien investiert, was einem Umsatzplus von 8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es wurde insbesondere mehr Umsatz im Portfoliosegment erfasst. Bei den Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) ist das aktuell wieder leicht steigende Interesse in den Investmentvolumina jedoch noch nicht sichtbar. Das Transaktionsvolumen liegt um rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Insgesamt beläuft sich der Gesamtumsatz des deutschen Marktes auf gut 6,3 Milliarden Euro.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Der gewerbliche Investmentumsatz liegt mit 5,5 Milliarden Euro 8% über dem Vorjahreswert.
  • Das Ergebnis reiht sich auf dem Niveau der Jahre 2011 bis 2012 ein.
  • 79% (4,39 Milliarden Euro) entfallen auf Einzeldeals.
  • Portfolioverkäufe kommen insgesamt auf 1,15 Milliarden Euro.
  • Einzelhandelsinvestments führen mit knapp 2 Milliarden Euro, gefolgt von Logistik-Investments mit rund 1,4 Milliarden Euro und Büroobjekten mit rund 870 Millionen Euro.
  • München ist der Spitzenreiter der deutschen A-Standorte mit einem Umsatz von 1,28 Milliarden Euro.
  • Der Marktanteil ausländischer Investoren liegt mit 35% weiter unterdurchschnittlich.
  • Es wurden gut 260 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe) verzeichnet.

Obwohl die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte weiterhin eine Reihe von Herausforderungen aufweisen, ist seit Jahresbeginn eine spürbare Belebung der Marktaktivitäten zu beobachten. Die Anzahl der Verkaufsprozesse hat deutlich zugenommen, obwohl es nach wie vor Unterschiede zwischen den Assetklassen und Marktsegmenten gibt. Das Transaktionsvolumen im ersten Quartal konnte trotzdem um 8% auf gut 5,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Allerdings sind wir immer noch weit von den Ergebnissen vor den deutlichen Zinserhöhungen der Notenbanken entfernt.

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Die Preisfindung aufgrund veränderter Finanzierungsbedingungen sowie das schwierige konjunkturelle Umfeld wirken sich als limitierende Faktoren auf das Umsatzvolumen aus. Das niedrige BIP-Wachstum im Jahr 2023 und die niedrige Nachfrage auf den Nutzermärkten wirken sich ebenfalls negativ aus. Insbesondere die Büromärkte haben mit diesen Herausforderungen zu kämpfen. Die Erholung wird voraussichtlich langsam und die Talsohle ist noch nicht erreicht. Dennoch steigt das Interesse der Investoren und es werden mehr Verkaufsprozesse angeschoben.

Im ersten Quartal wurde am meisten in Einzelhandelsobjekte investiert, gefolgt von Logistikobjekten und Büroobjekten. Ein starkes Ergebnis wurde auch bei Logistikobjekten erzielt, bei denen sowohl Einzel- als auch Portfoliotransaktionen umfangreich zum Umsatz beitrugen. Büroobjekte belegen ungewöhnlicherweise den dritten Platz und haben eines der schwächsten Ergebnisse erzielt. Hotels und Healthcare-Immobilien haben ebenfalls geringere Umsätze verzeichnet.

Die Umsatzsteigerung ist ausschließlich auf das Portfoliosegment zurückzuführen. Portfolioverkäufe haben im ersten Quartal um fast 88% zugenommen, bleiben aber hinter den Volumina der vergangenen Jahre zurück. Es wird erwartet, dass sich die positive Tendenz im weiteren Jahresverlauf fortsetzt und beschleunigt.

Der Anteil ausländischer Käufer liegt unter dem langjährigen Durchschnitt. Im bisherigen Jahresverlauf haben europäische Anleger den größten Beitrag zum Investmentumsatz geleistet. Die deutschen A-Standorte verzeichnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg des Investmentvolumens um 5%. München führt das Ranking an, gefolgt von Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und Köln.

Die Renditen haben sich im ersten Quartal weitestgehend stabilisiert. Für Büros liegen sie im Durchschnitt bei 4,36% in den A-Standorten. München bleibt der teuerste Standort mit einer Spitzenrendite von 4,20%. Bei Fachmarktzentren, Discounter/Supermärkten und Shoppingcentern haben sich die Renditen nicht verändert.

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Es wird erwartet, dass die Investmentmärkte im weiteren Jahresverlauf eine sukzessive Erholung erfahren werden, obwohl schwierige Rahmenbedingungen bestehen. Die schwache Konjunktur und die geopolitische Lage beeinflussen die Märkte weiterhin. Positiv wirken sich jedoch der Rückgang der Inflation, erwartete Zinssenkungen und eine verbesserte Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren aus. Es wird erwartet, dass sich das Angebot von Verkaufsobjekten erhöht und die Investmentumsätze steigen werden.

Quelle: BNP Paribas Real Estate



Quelle: BNP Paribas Real Estate Holding GmbH / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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