Die Belastung mit gefährlichen Chemikalien, insbesondere Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), nimmt weltweit zu und gefährdet Mensch und Natur. Auch das Trinkwasser ist von der Verunreinigung betroffen. Eine Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt, dass PFAS weit verbreitet im Mineral- und Leitungswasser vorhanden sind. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordern daher gesetzliche Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt, inklusive eines umfassenden PFAS-Verbots.
PFAS-Chemikalien sind äußerst beständig und mobil. Sie gelangen nicht nur über belastete Nahrungsmittel in den Körper, sondern auch über das Trinkwasser. Die Trinkwasserressourcen in Deutschland und auch in Stuttgart sind zunehmend mit PFAS belastet. Laut der BUND-Studie enthalten fast alle getesteten Leitungswasser- und Mineralwasserproben mindestens einen der analysierten Schadstoffe.
Eine akute Gesundheitsgefahr geht zwar nicht von Trinkwasser aus, doch die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht. Die PFAS-Belastung kann jedoch zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen. Um die weitere Verschmutzung zu stoppen, fordert der BUND ein umfassendes PFAS-Verbot in Deutschland und der EU. Die Kosten für eine Sanierung im Schadensfall, zum Beispiel bei Böden, sind erheblich und führen in einigen Regionen bereits zu höheren Preisen für sauberes Trinkwasser.
Der BDEW betont, dass Trinkwasser sicher ist und immer die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Die zunehmende Belastung der Rohwasserressourcen durch Schadstoffe erschwert jedoch die Trinkwasseraufbereitung und erhöht die Kosten. Um zukünftige PFAS-Einträge zu vermeiden, ist eine wirksame Strategie erforderlich. Eine verursachergerechte Kostenverteilung ist ebenfalls notwendig, bei der Hersteller und Inverkehrbringer von PFAS die volkswirtschaftlichen Kosten der Verschmutzung übernehmen.
Auch politische Hochburgen wie Brüssel und Berlin sind von der Belastung betroffen. Im Leitungswasser des Europaparlaments wurde die höchste PFAS-Konzentration gemessen. Die Wasserversorger müssen Maßnahmen ergreifen, um sauberes Trinkwasser bereitstellen zu können. Eine nachhaltige Lösung kann jedoch nur die Vermeidung von Schadstoffeinträgen in die Umwelt direkt an der Quelle sein.
Die Studie des BUND basiert auf Tests von Mineral- und Leitungswasserproben aus verschiedenen deutschen Städten und dem Europaparlament in Brüssel. Dabei wurden in den meisten Proben PFAS nachgewiesen, insbesondere Trifluoressigsäure. Die PFAS-Konzentrationen lagen in einem Bereich, der unter den gesetzlichen Grenzwerten und Leitwerten liegt. Es wird jedoch ab 2026 ein neuer Trinkwasser-Grenzwert für PFAS gelten. Auf EU-Ebene wird derzeit eine Beschränkung der gesamten PFAS-Stoffgruppe diskutiert.
Um den politischen Druck auf europäischer Ebene zu erhöhen, fordern der BUND und der BDEW, dass Ursula von der Leyen und andere politische Entscheidungsträger Taten folgen lassen und eine schnelle und bessere Regulierung von Schadstoffen vorantreiben. Eine wirksame Strategie zur Vermeidung von Schadstoffeinträgen ist notwendig, um die Umweltverschmutzung einzudämmen.
Quelle: BUND / ots