Trotz der gesetzlich verankerten Klimaneutralität für die bayerische Staatsregierung seit 2023 sind bislang keine belegbaren Daten zu den Emissionen der Staatskanzlei und der Ministerien verfügbar. Laut dem Umweltministerium werden detaillierte Informationen zu den Emissionen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht, da derzeit noch eine Überprüfung der Schätzungen und Abstimmungsprozesse im Gange sind.
Der energiepolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Martin Stümpfig, kritisierte das Vorgehen der Regierung scharf und bezeichnete den Umgang mit dem Thema als „eine Frechheit“. Er bemängelte, dass trotz der Zusage einer Offenlegung im ersten Quartal noch keine konkreten Maßnahmen zur Emissionsreduktion bekannt sind und die Ministerien keine Pläne für zukünftige Reduktionsstrategien vorlegen.
Das Umweltministerium nannte jedoch zwei Projekte zur Verbesserung der Klimabilanz, darunter ein Programm für Biogasanlagen in Nepal und effiziente Holzöfen in Ruanda. Diese Projekte sollen die Klimabilanz der Regierung verbessern, jedoch wurden keine konkreten Informationen zu den finanziellen Mitteln oder der Menge an kompensierten Emissionen bereitgestellt.
Stümpfig kritisierte weiterhin das bayerische Klimaschutzgesetz als unzureichend und gab an, dass die Regierung weit von den selbst gesteckten Zielen zur Reduzierung der Emissionen bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2040 entfernt sei. Er betonte die fehlende Vorbildfunktion des Staates in Bezug auf Klimaneutralität und forderte transparentere Maßnahmen zur Emissionsreduktion.
Es bleibt zu hoffen, dass die bayerische Staatsregierung bald konkrete Maßnahmen zur Reduzierung ihrer eigenen Emissionen präsentieren wird und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.