Baden-WürttembergNeckar-Odenwald-KreisWirtschaft

Ausländische Bevölkerungsanteile in Baden-Württemberg: Stadt-Land Unterschiede und Trends

Die Vielfalt in Baden-Württemberg: Näher betrachtet

Baden-Württemberg ist nicht nur bekannt für seine Landschaft und Wirtschaft, sondern auch für seine vielfältige Bevölkerung. Fast jeder fünfte Einwohner im Südwesten hat keine deutsche Staatsbürgerschaft. Dies belegt die Statistik des Landesamts eindrucksvoll.

Ein Blick auf die Regionen

Die Analyse zeigt große Unterschiede zwischen Stadt und Land. Ausländische Staatsbürger leben überproportional häufig in der Nähe der Arbeitszentren und folglich in den größeren Städten. Der höchste Ausländeranteil wurde in Pforzheim mit 31,2 Prozent verzeichnet, gefolgt von Heilbronn mit 30,5 Prozent und Stuttgart mit 27,8 Prozent. In ländlichen Gebieten wie dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Main-Tauber-Kreis liegt der Anteil hingegen nur bei 12,8 Prozent. Diese Verteilung spiegelt das städtische und ländliche Gefälle wider.

Veränderungen in den Migrationsgründen

Seit der Gründung Baden-Württembergs im Jahr 1952 hat sich die Zahl ausländischer Mitbürger stark erhöht. Die Migrationsgründe haben sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Während in den 1960er- und 1970er-Jahren der Fokus auf der Anwerbung von Arbeitskräften lag, bestimmten in den 1990er-Jahren steigende Asylanträge und Bürgerkriegsflüchtlinge aus Jugoslawien die Situation. Seit 2022 spielen Schutzsuchende aus der Ukraine eine maßgebliche Rolle in der Migrationsentwicklung.

Blick auf Schutzsuchende

Unter den fast 2,1 Millionen ausländischen Einwohnern im Südwesten waren rund 369.800 Schutzsuchende, darunter etwa 124.720 aus der Ukraine. Diese Gruppe macht 3,3 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Pforzheim führt mit 6,4 Prozent vor Baden-Baden (6,0 Prozent) und Heilbronn (5,0 Prozent). Im Vergleich dazu liegen der Zollernalbkreis, der Ostalbkreis und der Landkreis Karlsruhe mit je 2,4 Prozent am unteren Ende der Statistik.

Geschlechterverteilung bei Schutzsuchenden

Regional gibt es keine eindeutigen Muster. Während in einigen Städten der Anteil der Schutzsuchenden höher ist, zählen Städte wie Heidelberg und Mannheim zu denjenigen mit dem geringsten Anteil. Demografisch betrachtet waren 56 Prozent der Schutzsuchenden männlich, wobei es je nach Herkunftsland deutliche Unterschiede gibt. Bei Geflüchteten aus Gambia waren beispielsweise 88 Prozent Männer, während bei ukrainischen Schutzsuchenden fast zwei Drittel Frauen sind.

Siehe auch  Autofahrer entkommt der Polizei nach Autounfall auf A5 - spektakuläre Flucht in den Wald

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"