Waiblingen

Alarmierung in Polen: Ertrinkungsfälle steigen dramatisch

Polen verzeichnet in der Badesaison 2023 alarmierende 211 Ertrunkene seit April, was einen Anstieg von 24 Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet; vor allem Männer über 50 Jahre sind betroffen, und häufig spielen Alkohol und Leichtsinn eine tragische Rolle, während die Behörden die dringend benötigte Aufklärung über sichere Bademöglichkeiten vorantreiben.

Warschau (dpa) – Die diesjährige Badesaison in Polen hat zu einem alarmierenden Anstieg an Ertrunkenen geführt. Bis Sonntag meldete die Katastrophenschutzzentrale in Warschau insgesamt 211 Todesfälle durch Ertrinken seit Beginn der Saison im April. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 24 mehr, ein besorgniserregendes Zeichen, das auf gefährliche Verhaltensweisen und ein wachsendes Risiko hinweist.

Ertrinkungsunfälle: Eine besorgniserregende Statistik

Die Statistik zeigt, dass Polen im Vergleich zu Deutschland eine höhere Anzahl an Ertrinkungsfällen verzeichnet. In 2023 gab es in Polen mindestens 450 jüngste Ertrinkungsopfer, während Deutschland mit 378 Fällen auskommt, obwohl Deutschland eine deutlich größere Bevölkerung hat. Diese Zahlen werfen Fragen auf, warum in Polen so viele Menschen im Wasser ihr Leben verlieren.

Die Rolle des Wetters und der Freizeitgestaltung

Die warmen Temperaturen sind ein Magnet für viele Polen, die es an die Ostseeküste oder zu den Seen und Flüssen zieht. „Ideal für Freizeit am Wasser“, beschreibt die Polizei die Situation, kann sich jedoch auch als gefährlich herausstellen, wenn Leichtsinn, Alkohol und Übermut ins Spiel kommen. In einem Aufklärungsvideo warnt die Polizei vor diesen Risiken und weist darauf hin, dass jeder Ertrinkungsfall eine Tragödie ist.

Ein Blick auf die Risikogruppen

Besonders gefährdet sind Männer über 50 Jahre. Ein alarmierender Trend zeigt, dass in diesem Jahr jeder zweite Ertrunkene zur Generation 50+ gehört. Dies ist teilweise auf ein im Vergleich niedriges Schwimmniveau zurückzuführen, trotz erster Fortschritte bei der Schwimmausbildung unter Kindern, die durch den Bau von Schwimmbädern und verpflichtenden Schwimmunterricht erzielt werden konnten. Diese jüngeren Altersgruppen stellen heute die besten Schwimmer dar.

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Alkohol und Drogen als Risikofaktoren

Ein weiteres ernstes Problem ist der Einfluss von Alkohol und Drogen, die in jedem vierten teilweisen tödlichen Unglücksfall eine Rolle spielen, wie die Polizei berichtet. Dies steht im Gegensatz zu langfristigen Entwicklungen, die einen Abwärtstrend bei Ertrinkungsfällen zeigen. Dennoch bleibt Polen im europäischen Vergleich hinsichtlich der Ertrinkungsgefahr im oberen Mittelfeld, während Deutschland als eines der sichersten Länder gilt.

Ausblick und Maßnahmen

Am kommenden Donnerstag wird die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) eine Zwischenbilanz der Badesaison in Deutschland ziehen, was eventuell auch für Polen von Interesse ist. Die tragischen Vorfälle in diesem Jahr bieten Anhaltspunkte für weitere Aufklärungsmaßnahmen und präventive Schritte, um die Bevölkerung über die Gefahren beim Baden zu sensibilisieren und das Schwimmniveau zu erhöhen.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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