
Ein alarmierender Zustand der Autobahnbrücken im Südwesten Deutschlands kommt ans Licht. Eine umfassende Analyse des Bauexpertenverbands zeigt, dass unter den 100 am stärksten beschädigten Autobahnbrücken des Landes sich 16 in Baden-Württemberg befinden. Dies platziert das Bundesland auf dem dritten Platz im Negativ-Ranking, hinter Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Daten von weit über 3.000 Brücken
Die Untersuchung stützt sich auf eine Datenbasis von 3.786 Autobahnbrücken, die eine Spannweite von mindestens 50 Metern aufweisen. Diese Brücken wurden bewertet, wobei akute Schäden sowie Abnutzung berücksichtigt wurden. Ein zentraler Wert hierbei ist der Traglastindex, der die Belastbarkeit der Brücken im Verhältnis zu ihrem Alter und den verwendeten Materialien misst. In diesem Ranking kommt Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen auf den zweiten Platz, was die Notwendigkeit von Sanierungsaktionen deutlich macht.
Es ist Zeit für Maßnahmen
Marco Götze, der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft, betont die Dringlichkeit, dass sowohl die Politik als auch die Autobahngesellschaft des Bundes jetzt handeln müssen. Er warnt davor, dass die Hoffnungen auf glückliche Umstände in Anbetracht vergangener Zwischenfälle, wie dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden, nicht ausreichen. Gerade bei Autobahnbrücken ist ein Handeln unerlässlich, um weiteres Unglück zu vermeiden.
Zukunftsperspektiven für Brückenmodernisierung
Um dem maroden Zustand der Brücken entgegenzuwirken, hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bereits im März 2022 ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das eine beschleunigte Modernisierung der Brücken vorsieht. Die Analyse zeigt, dass die Brücken über die Jahre stark beansprucht wurden, insbesondere durch den Anstieg des Schwerverkehrs. Daher wird ein Ziel von 400 Sanierungen pro Jahr angestrebt, um die Sicherheit und Funktionalität der Autobahnbrücken im Land zu gewährleisten.
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