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Mehr verkaufsoffene Sonntage gefordert: Osiander-Chef spricht sich für Flexibilität im Einzelhandel aus

Lokaler Einzelhändler Osiander setzt sich für mehr verkaufsoffene Sonntage ein

Der Buchhandel Osiander in Tübingen hat einen Appell an Politik und Verwaltung gerichtet, um lokalen Einzelhändlern in Stadtzentren zu helfen. Der Geschäftsführer, Christian Riethmüller, fordert mehr Flexibilität, damit Retailer mehr Möglichkeiten haben – wie beispielsweise mehr offene Sonntage im Jahr ohne spezielle Events, so berichtet der „Reutlinger General-Anzeiger“ (Samstag). Riethmüller hofft auf Verständnis von Kirchen und Gewerkschaften für seine Forderung nach offenen Adventssonntagen, um besser gegen den Online-Handel konkurrieren zu können.

Das Retail-Öffnungszeiten Gesetz von 2007 beschränkt die Anzahl offener Sonntage und Feiertage in Baden-Württemberg auf drei, statt der früheren vier Tage. Alle Weihnachtstage, Adventssonntage, sowie Ostern- und Pfingstsonntage sind geschützt und Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Dies soll auch die Ruhebedürfnisse der Verkäufer berücksichtigen, wie es im Gesetzestext erläutert wird.

Das Unternehmen Osiander, gegründet im Jahr 1596, ist der zweitälteste Buchladen Deutschlands und betreibt 61 Filialen – 47 in Baden-Württemberg, 11 in Bayern und 3 in Rheinland-Pfalz. In der aktuellen Saison hat Osiander eine Partnerschaft mit dem ebenfalls familiengeführten Buchhandel Thalia eingegangen.

Ein wichtiger Faktor für das Unternehmen ist die zunehmende Nutzung digitaler Medien durch seine Kunden. Mit einer stärkeren Präsenz im Online-Handel und einem breiteren Sortiment, einschließlich Englischbüchern und Kinderartikeln, konnte Osiander das Durchschnittsalter seiner Kunden von etwa 50 auf 40 Jahre senken.

Christian Riethmüller prognostiziert für das Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von 111 Millionen Euro – davon sollen 100 Millionen Euro aus den Filialen und 11 Millionen Euro aus dem digitalen Handel stammen. Dies würde einem Umsatzwachstum von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 576 Mitarbeiter, darunter 59 Auszubildende.

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NAG

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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