
Die Universität Hohenheim veröffentlichte eine Pressemitteilung über den bevorstehenden 7. Süddeutschen Zeckenkongress, der vom 26. bis 28. Februar 2024 auf dem Uni-Campus stattfinden wird. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen biologische, epidemiologische und ökologische Aspekte von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern. Zusätzlich wird eine Online-Ärztefortbildung am 28. Februar stattfinden, bei der seltene Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können, behandelt werden.
Der Hauptzweck der Pressekonferenz der Universität Hohenheim in Stuttgart ist es, den aktuellen Stand der Forschung zu erläutern. Laut dem Robert-Koch-Institut nahm die Anzahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Fälle im vergangenen Jahr um zehn Prozent ab. Allerdings zeigt der längerfristige Trend eine steigende Tendenz, da Zecken mittlerweile das ganze Jahr über aktiv sind und bundesweit vorkommen. Neue Forschungsergebnisse zeigen auch eine hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen.
Im Rahmen der Pressekonferenz werden verschiedene Experten Themen wie die aktuelle Zecken-Situation in Deutschland erörtern. Insbesondere werden Naturherde, kleine geografische Gebiete, in denen FSME-positive Zecken vorkommen, in der Region Baden-Württemberg zunehmend identifiziert. Dr. Rainer Oehme, Laborleiter des Landesgesundheitsamts im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, wird die Situation in Baden-Württemberg und Bayern darstellen. Es wird betont, dass es immer häufiger besonders zeckenreiche Jahre gibt, die alle zwei Jahre im Gegensatz zu alle drei Jahren auftreten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen. Untersuchungen im Ortenaukreis haben gezeigt, dass viele FSME-Infektionen nicht erkannt werden. Dies bedeutet, dass die Durchseuchungsrate höher ist als bisher angenommen. Professor Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr München, wird erläutern, warum Impfungen dennoch sinnvoll sind, da FSME schwere Verläufe insbesondere bei Kindern verursachen kann.
Zusätzlich zum Zeckenkongress und der Pressekonferenz wird eine Online-Ärztefortbildung angeboten, bei der neue Aspekte der Biologie der Zecken beleuchtet werden. Dabei soll besonders auf bisher selten auftretende Krankheitserreger eingegangen werden, die von Zecken übertragen werden können, wie das Alpha-Gal-Syndrom und die Tularämie. An dieser Fortbildung können Ärzte online kostenlos teilnehmen, während bei einer Anmeldung per E-Mail oder Fax eine Teilnahmegebühr von 29 Euro anfällt.
In der Tabelle sind die wichtigsten Informationen zu Zecken und FSME in Baden-Württemberg aufgeführt:
Jahr | Anzahl der FSME-Fälle in Baden-Württemberg |
---|---|
2022 | 209 |
2023 | 143 |
Der 7. Süddeutsche Zeckenkongress verspricht spannende Einblicke in die Thematik und bietet Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch von Expertenwissen. Interessierte Medienvertreter können sich per E-Mail an presse@uni-hohenheim.de anmelden.
Weitere Informationen zum Zeckenkongress und zur Ärztefortbildung finden Sie unter https://zeckenkongress.de.
Quelle: Universität Hohenheim / ots