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50 Jahre Baby-Notarztwagen: Eine Erfolgsgeschichte für Frühgeburten (Deutschland)

Bis ins Jahr 1974 hatte Deutschland die höchste Säuglingssterblichkeitsrate aller westlichen Industriestaaten. Zu dieser Zeit mussten Frühchen in herkömmlichen Rettungswagen zur besseren Versorgung in Spezialkliniken transportiert werden. Um die Sicherheit der Frühgeborenen während des Transports zu verbessern, plante die gemeinnützige Björn Steiger Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz den ersten „Baby-Notarztwagen“. Am 25. Juni 1974 wurde das erste Modell in Deutschland offiziell in den Dienst gestellt.

Der Baby-Notarztwagen ermöglichte den Transport von Frühchen in einem geräumigen Intensivpflegeinkubator, der durch eine Vakuummatratze vor Erschütterungen und plötzlichen Lageänderungen während der Fahrt geschützt wurde. Das Fahrzeug war mit einem elektronischen Herzmonitor ausgestattet und ermöglichte es Ärzten und Schwestern, den kleinen Patienten während der Fahrt zu überwachen und zu behandeln. Durch den Baby-Notarztwagen konnte die Behandlung der Frühchen ununterbrochen fortgesetzt werden, wodurch sich die Überlebenschancen erhöhten und Spätschäden vermieden werden konnten.

Die Entwicklung des Baby-Notarztwagens wurde in den letzten 50 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. In enger Kooperation mit der Lübecker Firma Drägerwerk wurde das System verbessert und angepasst. Seit 2012 ist die fünfte Generation des Baby-Notarztwagens mit dem Namen „Felix“ auf Deutschlands Straßen unterwegs. Das Fahrzeug verfügt über ein spezielles Dämpfungssystem für einen ruhigen und erschütterungsfreien Transport. Zudem sind verschiedene medizinische Geräte und eine eigene Stromversorgung vorhanden, um die bestmögliche Versorgung während der Fahrt zu gewährleisten.

In Stuttgart profitierte auch Julia Köstlin vor sieben Jahren von dem Baby-Notarztwagensystem der Björn Steiger Stiftung. Ihre Tochter Valerie wurde in der 28. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt geboren und musste zwei Mal innerhalb der ersten fünf Tage operiert werden. Der Baby-Notarztwagen ermöglichte den sicheren und schnellen Transport in die Spezialklinik.

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Auch Prof. Dr. Neysan Rafat, Ärztlicher Direktor der Neonatologie im Olgahospital des Klinikums Stuttgart, betont die Bedeutung des Baby-Notarztwagens. Das spezialisierte Rettungsfahrzeug ist mit modernster medizinischer Technik ausgestattet und ermöglicht eine schnelle Reaktion des medizinischen Teams sowie den schonenden Transport zu spezialisierten Einrichtungen. Dies könne viele Leben retten und die Chancen auf eine schnelle Genesung erhöhen.

Der Baby-Notarztwagen wird bis heute durch Spenden und Sponsoren über die Björn Steiger Stiftung finanziert und ist noch nicht im Rettungsdienstgesetz verankert. Jedes Fahrzeug kostet etwa 300.000 Euro.

Tabelle:
In der Tabelle könnten Informationen zu den verschiedenen Generationen des Baby-Notarztwagens und den Anzahl der Einsätze pro Jahr aufgeführt werden. Allerdings wurden in der Pressemitteilung keine konkreten Daten zu den Generationen und Einsatzzahlen genannt, sodass diese Informationen nicht vorhanden sind.



Quelle: Björn Steiger Stiftung / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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