Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall/Tauberbischofsheim haben bereits 230 Betriebe Kurzarbeit für rund 10.500 Arbeitnehmer angezeigt, berichtet main-echo.de. Insbesondere betroffen sind die Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik, Metall sowie das Bau- und Baunebengewerbe. Agentursprecherin Verena Kraus weist darauf hin, dass Unternehmen wie Eirich, die Maschinen für die Automobilindustrie liefern, sich in einer prekärer Lage befinden, da Unsicherheiten im Automobilbereich durch geopolitische Entwicklungen und politische Entscheidungen verstärkt werden. Dies führt dazu, dass selbst Zulieferer und Logistikunternehmen unter Druck geraten.
Die düstere Aussicht für die Industrie
Bereits im Januar werden etwa 200 Mitarbeiter von Kurtz Ersa in Kreuzwertheim von Kurzarbeit betroffen sein. Geschäftsführer Mühleck nennt als Hauptgründe die geopolitischen Unsicherheiten und die Tendenz Chinas, vermehrt lokale statt internationale Lieferanten zu bevorzugen. Die Frustration in der deutschen Industrie wächst, weil die Politik als schuldhaft wahrgenommen wird. Ralf Rohmann von einem Maschinenbauunternehmen kritisiert die deutsche Politik und warnt vor einer Welle von Insolvenzen und Entlassungen, die vor allem die Regionen Main-Tauber und Neckar-Odenwald treffen könnten. Danach sieht er das Jahr 2025 als ein Jahr voller Herausforderungen, mit drohenden massiven Beschäftigungsverlusten in zahlreichen Betrieben.
Die Entwicklungen sind nicht nur lokal von Bedeutung. Der Rückgang der Kurzarbeiterzahlen in Deutschland, wie in der Analyse von Statista dargelegt, könnte in naher Zukunft durch die aktuelle Situation in den betroffenen Branchen in ein Umdenken umschlagen. Während viele Betriebe versuchen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen, bleibt ungewiss, wie stark die Kurzarbeit weiter zunehmen wird. Branchenexperten erwarten, dass mittlerweile fast jeder betroffen ist, da die wirtschaftlichen Verflechtungen nicht nur regional, sondern auch international von Bedeutung sind.