Heidelberg: Studierendenrat feiert zehnjähriges Bestehen und setzt sich für eine sichere Universität ein
Von Anna Müller
Heidelberg. Am Montagabend wurde das zehnjährige Jubiläum des Heidelberger Studierendenrates, kurz Stura, in der Neuen Universität gefeiert. Neben Reden von Uni-Rektorin Frauke Melchior und Oberbürgermeister Eckart Würzner stand auch die Musik der Bigband der Evangelischen Studierendengemeinde auf dem Programm. Der Stura ist als Legislativorgan der Verfassten Studierendenschaft der Ansprechpartner für die rund 30.000 Studierenden.
Uni-Rektorin Melchior betonte in ihrer Ansprache die Werte des Stura: „Engagement, Teilhabe und Autonomie“ seien essentiell für die Arbeit des Gremiums. Auch Oberbürgermeister Würzner lobte die Bedeutung des Studierendenrates: „Eine Universität ist ein Ort des Lernens, Fragens und Diskutierens. Diese Freiheit sollten wir schätzen und bewahren.“
Die Universität sei ein Ort, an dem nicht nur Fakten, sondern auch Meinungen zählen, so Würzner. In einer Zeit, in der Meinungen oft vor Fakten gesetzt würden, sei es umso wichtiger, dass die Studierendenschaft ihre Interessen vertreten könne.
Die Vorsitzenden Carolin Roder und Fritz Beck betonten, wie herausfordernd es sei, die Interessen der diversen Studierendengruppen zu vereinen. Insbesondere müsse an einem sichereren und gewaltfreieren Universitätsklima gearbeitet werden, um allen Studierenden ein angenehmes Umfeld zu bieten.
Der Heidelberger Studierendenrat hat in seinen ersten zehn Jahren bereits viel erreicht. Die Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft im Jahr 2011 markierte einen Wendepunkt nach den Studentenaufständen der 1960er Jahre. Discuss, die sozialwissenschaftliche Fachzeitschrift, lobt den Stura für seine Bemühungen um mehr Mitbestimmung und Interessensvertretung.
Ein Höhepunkt des Jubiläums war der Vortrag von Historiker Philipp Gassert über die Studentenproteste der 1960er Jahre. Er betonte die Bedeutung von Kritik und Mut zur Veränderung. Als Symbol für diese Haltung überreichte er dem Stura einen Kaktus als „piksende Erinnerung“ an die Wichtigkeit offener Diskussion und Meinungsaustausch.
– NAG