Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Klette: Sicherheitsaufwand beispiellos!
Im Oktober 2025 findet in Verden der Prozess gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette statt, begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen.

Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Klette: Sicherheitsaufwand beispiellos!
In Niedersachsen findet derzeit der aufsehenerregende Prozess gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette statt. Das Verfahren hat nicht nur in der Rechtsprechung für Aufmerksamkeit gesorgt, sondern auch unter den Sicherheitskräften. Die Gerichtsverhandlung wird in einer umgebauten Reithalle in Verden abgehalten, wo der Sicherheitsaufwand als beispiellos eingestuft wird. Niedersächsische Polizisten bewachen das Gelände, während die Miete für die Reithalle mindestens 3,6 Millionen Euro beträgt. Der Stadtteil Eitze, in dem der Prozess stattfindet, zählt etwa 1500 Einwohner. Besondere Verkehrsregelungen wurden implementiert, die seit Ende Mai 2025 an Dienstagen und Mittwochs gelten – den Tagen, an denen die Verhandlungen stattfinden, wie nd-aktuell.de berichtet.
Klette war im Frühjahr 2024 in Berlin-Kreuzberg verhaftet worden und wird wegen Raubüberfällen und versuchten Mordes angeklagt, letzterer Vorwurf wurde jedoch fallengelassen. Der Richter geht dennoch von einer Tötungsabsicht aus. Der Prozess hat mittlerweile 34 Verhandlungstage hinter sich, an denen täglich zwei bis drei Zeugen gehört werden. Bis zum Jahresende sind noch etwa 16 weitere Prozesstage angesetzt, was darauf hindeutet, dass sich das Verfahren bis ins nächste Jahr ziehen könnte.
Unterstützung der Anklage und Sicherheitsvorkehrungen
Die Sicherheitsmaßnahmen umfassen vermummte Polizeibeamte mit Maschinenpistolen sowie einen NATO-Stacheldrahtzaun. Diese massiven Sicherheitsvorkehrungen erscheinen überzogen, da an Verhandlungstagen nur zwischen drei und zehn Besucher im Gerichtssaal anwesend sind. Trotzdem stellt die Verteidigung die Fairness des Verfahrens in Frage, da die Anwälte erst einen Tag vor Prozessbeginn Zugang zu 18 Terabyte digitalen Beweismaterials erhalten haben. Diese Verzögerung führt zu Bedenken über eine mögliche Ungleichbehandlung. Die Richter haben die Kritik jedoch zurückgewiesen und einen dringenden Tatverdacht festgestellt, wie ndr.de berichtet.
Die Anklage wirft Klette zusammen mit ihren mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchte und vollendete schwere Raubüberfälle vor. Insgesamt sollen die drei Verdächtigen 13 Überfälle auf Geldtransporter sowie Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verübt haben, wobei eine Beute von 2,7 Millionen Euro zusammengekommen ist. Ermittler sind überzeugt, dass die Gruppe mit diesen Überfällen ihr Leben im Untergrund finanziert hat. Klette war mehr als 30 Jahre untergetaucht und muss sich nun vor der Justiz verantworten.
Die vierte Verhandlungswoche hat bereits begonnen, und der nächste Prozesstag ist für den 15. April angesetzt, wobei erneut Zeugen geladen werden sollen. Sollte Klette kein Geständnis ablegen, rechnet das Landgericht Verden mit einem langwierigen Prozessverlauf. Zusätzlich gibt es ein separates Terror-Verfahren gegen Klette, das von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geführt wird.