Alarmierende TFA-Belastung im Trinkwasser: Heilbronn greift ein!

Alarmierende TFA-Belastung im Trinkwasser: Heilbronn greift ein!
Heilbronn, Deutschland - In der Region Heilbronn-Franken nimmt die Belastung des Trinkwassers mit Trifluoressigsäure (TFA) besorgniserregend zu. Laut SWR gilt TFA als „Ewigkeitschemikalie“, da sie sich in der Umwelt kaum abbaut und somit langfristig in der Natur存在 bleibt. Diese chemische Verbindung entsteht durch den Abbau von Kältemitteln und Pflanzenschutzmitteln und wird als fortpflanzungsgefährdend und umweltkritisch eingestuft.
Um der wachsenden Bedrohung entgegenzuwirken, hat der Zweckverband Bad Rappenau Maßnahmen zur Filtration von TFA initiiert. Hierzu wurden Pilotprojekte gestartet, die sich auf neue Filteranlagen, insbesondere auf Aktivkohlebasis, fokussieren. Diese Verfahren stehen jedoch noch in der Erprobungsphase und sind mit hohen Kosten verbunden. Der Zweckverband versorgt insgesamt 34 Gemeinden mit Trinkwasser, das derzeit viermal jährlich auf TFA untersucht wird. Obwohl die Trinkwasserqualität aktuell als gut eingestuft wird, sind die langfristigen Bemühungen zur Senkung der TFA-Belastung unerlässlich.
Alarmierende TFA-Werte in Deutschland
Eine aktuelle Untersuchung macht auf alarmierende Werte von Trifluoressigsäure im Trinkwasser in Deutschland aufmerksam. fr.de berichtet, dass besonders die Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen betroffen sind. Diese Studie, durchgeführt von Global 2000 und anderen Organisationen, fordert Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. TFA ist eine wasserlösliche Carbonsäure, die durch industrielle Prozesse sowie den Abbau von Pflanzenschutzmitteln in die Umwelt gelangt. Auch die natürliche Verwitterung von Gesteinen kann zur Entstehung von TFA führen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat TFA als nicht toxikologisch relevant eingestuft, wobei sie keine eindeutigen Schlussfolgerungen zur gesundheitlichen Relevanz ziehen konnte. Ihre Empfehlung einer akzeptablen täglichen Aufnahmemenge liegt bei 0,05 mg pro kg Körpergewicht und Tag, während das Umweltbundesamt eine TFA-Konzentration von unter 10 µg pro Liter im Trinkwasser empfiehlt. In einer Analyse von Trinkwasserproben aus elf EU-Ländern wurde ermittelt, dass in 34 von 36 Proben (94 Prozent) TFA nachgewiesen wurde.
TFA und seine Quellen
TFA gehört zur Gruppe der Ewigkeitschemikalien, die sich nicht nur in Süßwasser oder Grundwasser, sondern auch in Lebensmitteln wie Wein findet. ingenieur.de weist darauf hin, dass die TFA-Konzentration in Trinkwasser in den letzten Jahren, insbesondere im Hochrhein-Gebiet, angestiegen ist. Über einen Zeitraum von acht Jahren nahm die TFA-Konzentration in Wasserwerken der Arbeitsgemeinschaft Bodensee-Rhein von 0,1 auf bis zu 1 Mikrogramm pro Liter zu. Historische Daten zeigen, dass TFA in Weinen vor 1988 nicht nachweisbar war, während die Werte ab 2010 stark zunahmen.
Der Großteil der TFA-Belastung wird auf industrielle Quellen und die Landwirtschaft zurückgeführt. Zudem tragen auch Haushaltsprodukte wie Reinigungsmittel zu einer erhöhten Belastung bei. Umweltminister der Bundesländer fordern daher eine eingehende Untersuchung der PFAS-Belastung sowie gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von TFA. Fachleute betonen die Dringlichkeit, TFA-Quellen frühzeitig zu begrenzen, da herkömmliche Methoden zur Entfernung oftmals nicht wirksam genug sind.
Die Sicherung der Trinkwasserqualität steht angesichts dieser Herausforderungen im Fokus von Experten, die eine Überarbeitung der EU-Wassergesetzgebung fordern. Sofortige Maßnahmen, darunter ein Verbot von PFAS-haltigen Pestiziden und Kühlmitteln sowie Investitionen in moderne Wasseraufbereitungstechnologien, werden als notwendig erachtet, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Trinkwasserversorgung langfristig sicherzustellen.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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