Bäcker: Flexibilität und Nachtschicht für neue Azubis in Heilbronn!

Erfahren Sie, wie Bäckereien in Heilbronn am Pfingst-Wochenende arbeiten, Herausforderungen bei der Azubi-Gewinnung und die Anpassung an neue Trends.
Erfahren Sie, wie Bäckereien in Heilbronn am Pfingst-Wochenende arbeiten, Herausforderungen bei der Azubi-Gewinnung und die Anpassung an neue Trends. (Symbolbild/MS)

Bäcker: Flexibilität und Nachtschicht für neue Azubis in Heilbronn!

Heilbronn, Deutschland - In der Region Heilbronn-Franken ist es zu einem Trend zu beobachten, dass immer mehr Bäckereien während Feiertagen und Wochenenden geöffnet sind. Während Pfingsten haben viele Betriebe geöffnet, während andere geschlossen bleiben. Dies zeigt eine zunehmende Flexibilität, die von Bäckereien gefordert wird, um im Wettbewerb um Azubis bestehen zu können. Das bestätigt auch SWR, wo die Bäckerei Förch aus Erlenbach im Kreis Heilbronn einen Zwei-Schicht-Betrieb implementiert hat.

Felix Gosch, Geschäftsführer der Bäckerei Förch, betont, dass die Arbeit am Wochenende und an Feiertagen zum Bäckerberuf dazugehört. Trotz der geringeren Besetzung am Sonntag und der Tatsache, dass die meisten Mitarbeitenden an diesem Tag frei haben, findet die Produktion von Brezeln und Brötchen täglich frisch statt. Die Matinale beginnt um 7 Uhr morgens, was insbesondere für jüngere Berufseinsteiger attraktiv ist. Die Nachtschicht bietet den Mitarbeitern zusätzliche Vorteile, wie mehr Freizeit während des Tages und einen Nachtzuschlag.

Herausforderung Nachwuchs

Trotz eines Anstiegs von 11% bei den Auszubildenden im Bäckerhandwerk im Jahr 2024 bleibt die Suche nach neuen Azubis eine Herausforderung. Bei den Bäckereifachverkäuferinnen und -verkäufern verzeichneten die Betriebe sogar einen Anstieg von 22% in den Ausbildungszahlen. Felix Gosch berichtet jedoch, dass er von diesen steigenden Zahlen noch nichts bemerkt hat. Das Bäckerhandwerk sieht er dennoch als wertvoll an, da man direkt sehen kann, was man geschaffen hat.

Die allgemeine Lage auf dem Bäckerarbeitsmarkt ist komplex. Der Beruf des Bäckers umfasst die Herstellung von Brot, Brötchen und weiteren Backwaren mit Zutaten wie Mehl, Milch und Hefe (Karrieresprung). Die Arbeitszeiten sind traditionell, wobei viele Bäcker bereits ab 2 oder 3 Uhr in der Früh beginnen und oft bis 10 Uhr arbeiten. Wochenendarbeit ist dabei nicht unüblich.

Perspektiven und Herausforderungen

Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und die Mehrheit der Auszubildenden hat einen Hauptschulabschluss. Auch Bewerber ohne Schulabschluss haben Chancen auf eine Ausbildung. Bäcker sollen nicht nur kreativ sein, sondern auch Techniken wie das Bedienen automatischer Knetmaschinen beherrschen. Aktuelle Trends in der Branche weisen auf einen wachsenden Wunsch nach ballaststoffreichen, Bio- und Vollkornprodukten hin.

Trotz einiger positiver Entwicklungen sieht die Branche einem Rückgang gegenüber: Zwischen 2012 und 2019 sank die Zahl der Bäckereien von 13.600 auf 10.500. Ebenso sank die Anzahl der Beschäftigten von 290.000 auf 266.000. Das Bäckerhandwerk bietet zwar solide Perspektiven, ist jedoch keine Boombranche. Ein durchschnittliches Gehalt eines Bäckers liegt bei ca. 2.350 Euro brutto im Monat, mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.700 bis 2.000 Euro.

Insgesamt zeigt sich, dass das Bäckerhandwerk sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Insbesondere die Suche nach Nachwuchs und die Anpassung an neue Marktbedingungen werden entscheidend für die Zukunft dieser Branche sein.

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OrtHeilbronn, Deutschland
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