Zwei starke Frauen auf der Jagd: Brigitte und Clarissa Kübler im Fokus!
Zwei Frauen aus der Region Murrhardt-Waltersberg, Brigitte und Clarissa Kübler, teilen ihre Leidenschaft für die Jagd im Jahr 2025.

Zwei starke Frauen auf der Jagd: Brigitte und Clarissa Kübler im Fokus!
In einem bemerkenswerten Schritt für die Jagdgemeinschaft in Deutschland zeigen Brigitte Kübler (52) und ihre Tochter Clarissa Kübler, dass die Jagd nicht nur eine Männersache ist. Beide Frauen aktivieren leidenschaftlich ihre naturalistischen Fähigkeiten im Jagdrevier, das auf dem landwirtschaftlichen Hof von Brigitte in Murrhardt-Waltersberg liegt. Brigitte selbst hat vor etwa 30 Jahren ihren Jagdschein gemacht, in einer Zeit, in der der Frauenanteil bei den Jägern noch sehr gering war. Mittlerweile hat sich dies stark verändert.
Brigitte Küblers Familiengeschichte ist tief in der Jagd verwurzelt. Ihr Großvater und Vater waren ebenfalls Jäger, was die Tradition weiterführt und die Bindung zur Natur stärkt. Clarissa hat seit rund sieben Jahren ihren offiziellen Jagdschein und teilt die Leidenschaft ihrer Mutter. Der Anstieg des Frauenanteils unter Jägern ist signifikant: Viele Jägerkurse verzeichnen inzwischen einen Frauenanteil von 24%, was einen bemerkenswerten Trend widerspiegelt, den der Deutsche Jagdverband in Auftrag gegeben hat.
Stetig steigende Zahlen
Die Zahlen der Jäger in Deutschland sind in den letzten Jahren gestiegen. 2024 erreichte die Zahl der Jagdscheinbesitzer mit rund 461.000 einen neuen Höchststand. Experten weisen darauf hin, dass die Jagd nicht nur der Nahrungsversorgung und der Herstellung von Werkzeugen diente, sondern sich auch als Freizeitbeschäftigung etabliert hat. Besonders Frauen machen in diesem Bereich von sich reden, was durch Anstiege im Jägernachwuchs verdeutlicht wird.
Seit 2011 ist die Zahl der Auszubildenden zur Jägerprüfung um 46% gestiegen. Jedoch haben 21% der Befragten, die an Ausbildungskursen teilnahmen, vor ihrer Ausbildung keine Erfahrung mit der Jagd. Unter den Kursteilnehmern leben 23% in städtischen Gebieten, was die Diversität der Jägerschaft unterstreicht. Auch die berufliche Herkunft der Jäger ist vielfältig: 17% arbeiten im Dienstleistungssektor, während 11% Handwerker sind.
Herausforderungen und Tradition
Obwohl der Frauenanteil in der Jägerschaft nur 11% beträgt, wachsen die Bemühungen, mehr Frauen für diese Tradition zu begeistern. Die typische Jungjägerin ist 35 Jahre alt, ein Jahr jünger als ihr männlicher Kollege. Der Weg zu einem Jagdschein umfasst 66 Themenbereiche, die für eine umfassende Ausbildung notwendig sind. Dabei variieren die Kosten für die Jägerausbildung auf durchschnittlich knapp 1.900 Euro.
Zusätzlich ist die Jagd in Deutschland gegenwärtig ein wichtiges Instrument zur Regulierung des Wildbestandes und zur Bekämpfung von Seuchen. Im Jagdjahr 2023/24 wurden beispielsweise rund 1,3 Millionen Rehe und 551.000 Wildschweine erlegt. Über 25% der Jagdschüler fallen im ersten Versuch der Prüfung durch, was den strengen Anforderungen der Ausbildung geschuldet ist.
Die Entwicklung der Jagd zeigt, dass sie sich von einer traditionellen Notwendigkeit hin zu einer Freizeitaktivität gewandelt hat. Dies führt zu einem potenziellen Verlust an jagdlichem Wissen und handwerklichen Fähigkeiten, warnen Experten. Dennoch bleibt die Faszination für die Jagd ungebrochen, vor allem bei Frauen, die wie Brigitte und Clarissa Kübler eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlagen.