Wangens Betonpoller im Einsatz: Sicherheit für Feste und Weihnachtsmärkte!
Wangen entwickelt Sicherheitspoller zum Schutz vor Terroranschlägen. Innovative Bauweise sorgt für erhöhte Sicherheit bei Veranstaltungen.

Wangens Betonpoller im Einsatz: Sicherheit für Feste und Weihnachtsmärkte!
In den vergangenen Jahren hat die Diskussion um Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen in Deutschland an Bedeutung gewonnen. In Reaktion auf den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz 2016, der zwölf Menschenleben forderte, sind zahlreiche Städte dazu übergegangen, ihre Sicherheitskonzepte zu überdenken. So auch die Stadt Wangen im Allgäu, die nun innovative Lösungen entwickelt hat, um künftige Anschläge zu verhindern. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wurde ein neues Modell von Betonpollern ins Leben gerufen, dessen Konzept mittlerweile auf großes Interesse gestoßen ist.
Die Maßnahmen in Wangen wurden initiiert, als sich die Stadt zuerst auf die Ausleihe von Betonquadern aus Kempten stützte, die jedoch als unpraktisch und kostspielig empfunden wurden. Daraufhin entwickelte der Bauhofchef Frank Müller mit seinem Team eine eigens konzipierte Konstruktion aus zwei, jeweils drei Tonnen schweren Metallkuben, die mit Beton ausgegossen sind. Diese Poller sind so gestaltet, dass sie im Notfall von Rettungskräften geöffnet werden können und verhindern das Durchfahren von Lkw, da sie auf rutschfesten Matten stehen.
Erster Einsatz und Nachfrage
Die Poller fanden erstmals beim Kinderfest 2023 Verwendung und zogen beim Weihnachtsmarkt 2024 besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Auf die gestiegene Bedrohungslage und die Notwendigkeit, diese Veranstaltungen zu schützen, reagierten Polizei und Veranstalter durch die Installation mobiler Verkehrssperren in vielen Städten, darunter auch in München, Köln und Berlin. Wie der Merkur hervorhebt, sind Experten jedoch skeptisch, ob Betonpoller immer ausreichend Schutz bieten. Olaf Jastrob, ein Fachmann für Veranstaltungssicherheit, warnt, dass solche Maßnahmen unter Umständen selbst Gefahren bergen können.
Die Wangener Poller haben inzwischen überregionales Interesse geweckt. Mehrere Städte, darunter Freiburg, haben Anfragen gestellt. Bereits bei etwa zehn Veranstaltungen im Jahr 2024 eingestzt, wird eine weitere Nutzung von 15 bis 20 Einsätzen, darunter auch die geplante Ausleihe an die Stadt Laupheim für ein bevorstehendes Fest, angestrebt. Die Stadt plant zudem eine Kooperation mit Biberach, um die Produktion und den Einsatz dieser Poller weiter auszubauen.
Sicherheitskonzepte im Fokus
Die Notwendigkeit umfassender Sicherheitskonzepte ist im Zusammenhang mit Großveranstaltungen ein zentrales Thema. Wie das Portal EventFAQ zeigt, sind die Anforderungen an Sicherheitsdienste klar definiert, wobei die Überprüfung der Zuverlässigkeit von Wachpersonal sowie die Definition von Bewachungstätigkeiten essenziell sind. In vielen Städten werden momentan zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie kontrollierte Zugänge, stichprobenartige Taschenkontrollen und mobile Polizeiwachen umgesetzt, um die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten und anderen Großveranstaltungen zu erhöhen.
Obwohl Wangen Einnahmen aus der Ausleihe der Betonpoller generiert, reichen diese nicht aus, um die Produktionskosten von etwa 120.000 Euro zu decken. Dennoch setzt die Stadt auf langfristige Konzepte und ein durchdachtes Nutzungskonzept, das bereits einen Veranstaltungskalender zur Koordination der Einsätze umfasst. Angesichts einer weiterhin unklaren Gefährdungslage bleibt die Sicherstellung eines effektiven Schutzes als zentrale Aufgabe für die Verantwortlichen in den Kommunen.