Wasser in der Stadt: So kämpft Wangen gegen die Hitzewelle!
Elena Dieng und das Team des Bauhofs Wangen bewässern Pflanzen mit Wasserfässern, um Stadtgrün während der Hitzewelle zu unterstützen.

Wasser in der Stadt: So kämpft Wangen gegen die Hitzewelle!
In Stuttgart sind die zunehmenden Hitzewellen eine Herausforderung für die Stadt und ihre Grünflächen. Um frisches Stadtgrün zu erhalten, wird jetzt verstärkt auf die Bewässerung gesetzt. Elena Dieng, eine engagierte Mitarbeiterin des Bauhofs, parkte kürzlich ihren Transporter in der Friedrich-Ebert-Straße mit einem großen Wasserfass von 1200 Litern. Dieses Wasser ist notwendig, um frisch gesetzte Stauden, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen, zu bewässern. Dieng führt tägliche Gießfahrten durch, um das Stadtgrün nachhaltig zu versorgen, während ihr Kollege Ayhan Coskun sogar ein 3000-Liter-Gießfass nutzt, um Bäume in der Stadt zu bewässern.
Robert Bollerhey, der stellvertretende Bauhofleiter, bestätigt, dass derzeit zwei Mitarbeiter im Stadtgebiet mit der Bewässerung betraut sind. Zu den bewässerten Pflanzen gehören nicht nur Bäume, sondern auch Staudenbeete, Zierpflanzen und die Rasenflächen von Fußballplätzen. Die Zierpflanzen in den rund 100 Blumenbehältern in der Stadt benötigen dabei etwa zweimal pro Woche Wasser. Angesichts der steigenden Temperaturen wird ein drittes Wasserfass in Kürze in Betrieb genommen, da die Nachfrage ansteigen dürfte.
Wasserquellen und Ressourcenmanagement
Das Wasser, das für diese Bewässerungsmaßnahmen verwendet wird, stammt aus einer Mischung von Trink-, Regen- und Grundwasser. Ein Teil des benötigten Wassers wird aus einer Zisterne mit einem Volumen von bis zu 70.000 Litern bezogen, während auch ein Brunnen am Sportplatz Gehrenberg zur Grundwasserentnahme genutzt wird. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, strebt die Stadt an, den Anteil von Trinkwasser für die Bewässerung künftig zu reduzieren. Pro Baum benötigt Coskun im Durchschnitt etwa 100 Liter Wasser, was bedeutet, dass er sein Fass an einem Arbeitstag bis zu siebenmal nachfüllen muss, um alle 600 Bäume im Stadtgebiet zu erreichen.
Das Umweltbundesamt hat wiederholt die Bedeutung von Grünflächen zur Milderung der Auswirkungen des Klimawandels betont. In Anbetracht der klimawandelbedingten Herausforderungen wird die Notwendigkeit weiterer artenreicher Stadtgrünflächen und urbaner Wassergestaltungen immer deutlicher. Die bestehenden Stadtstrukturen sind häufig nicht auf geänderte klimatische Bedingungen ausgelegt, was flexible Anpassungen erschwert. Stadt und Grün hebt hervor, dass die Stadtklimaanpassung dezentrale Strukturen erfordert, um das Wasser am Ort seines Auftretens zurückzuhalten.
Gestaltung und Akzeptanz der Stadt
Die Integration von Wasser in die Stadtgestaltung kann nicht nur zur Abkühlung während der heißen Sommertage beitragen, sondern auch soziale Interaktionen fördern. Temporäre Wasserinszenierungen bieten flexible Lösungen, um den Klimawandel aktiv zu bekämpfen und die Lebensqualität der Stadtbewohner zu erhöhen. Beispielsweise hat die Umgestaltung des Anlagensees in Tübingen zur ökologischen und stadtklimatischen Aufwertung beigetragen, während das Konzept zur mikroklimatischen Verbesserung des Bahnhofsplatzes in Esslingen weitere vielversprechende Ideen liefert.
Stuttgart steht somit vor der Herausforderung und der Chance, durch intelligente Wassermanagementlösungen einen aktiven Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel zu leisten.