Stuttgart 21: Neue Technik droht Eröffnung erneut zu verzögern!
Stuttgart 21: Verzögerungen bei der Eröffnung, neue Technologien und Herausforderungen bei ETCS sorgen für Unsicherheit im Bahnverkehr.

Stuttgart 21: Neue Technik droht Eröffnung erneut zu verzögern!
Der Fortschritt beim umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 sorgt weiterhin für große Diskussionen. Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter aus Nürtingen, hat jüngst darauf hingewiesen, dass die Deutsche Bahn mit den Herausforderungen rund um diesen ambitionierten Umbau des Stuttgarter Bahnknotens überfordert zu sein scheint. Insbesondere die Unsicherheit über feste Eröffnungstermine und die enormen Kosten, die mit dem Bau des Tiefbahnhofs und der ICE-Trasse Stuttgart-Ulm verbunden sind, werfen Fragen auf. Der ursprüngliche Eröffnungstermin Ende 2025 wurde bereits auf Ende 2026 verschoben, wobei auch dieser Termin erneut gefährdet sein könnte, wie ntz.de berichtet.
Ein zentrales Element des Projekts ist die geplante Ausstattung des Bahnknotens mit dem Elektronischen Zugkontrollsystem (ETCS). Dieses digitale System soll eine sichere und schnelle Koordination der Züge gewährleisten. Die Inbetriebnahme von ETCS im Raum Stuttgart ist für Dezember 2025 vorgesehen. Das Ziel ist klar: Schnellere Verbindungen, eine höhere Anzahl an Zügen und insgesamt mehr Zuverlässigkeit. Doch die Realität sieht anders aus. ARD-Recherchen haben ergeben, dass ETCS mit technischen Problemen zu kämpfen hat, was gravierende Auswirkungen auf die Reisenden haben könnte, wie auch swr.de erläutert.
Technische Herausforderungen des ETCS
Aktuell werden bereits Züge aufgrund von Schwierigkeiten mit dem ETCS umgeleitet, was auf der ICE-Strecke Wendlingen-Ulm und anderen Verbindungen zu spürbaren Beeinträchtigungen führt. Am Eröffnungstag im Dezember 2022 traten bereits technische Probleme auf, die zu erheblichen Verzögerungen führten. Interne Mitteilungen zeigen, dass viele dieser Umleitungen auf ETCS-Probleme zurückzuführen sind. Beispielsweise musste ein Zug aufgrund fehlender ETCS-Berechtigung umgeleitet werden, und eine technische Störung führte zur Evakuierung eines Zuges. Die Bahn hingegen weist jegliche Verantwortung für diese Probleme zurück und beharrt darauf, dass die Infrastruktur stabil sei.
Die Befürchtungen mehren sich, dass viele Züge den neuen Tiefbahnhof bei der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 nicht anfahren können. Das digitale Knotenprojekt ist als Pilotprojekt konzipiert und umfasst neben ETCS auch digitale Stellwerke und automatisierten Zugbetrieb. Dieser innovative Ansatz ersetzt herkömmliche Signale durch digitale Steuerung und ermöglicht präzisere Zugüberwachungen. Dennoch bleibt der Bau des Projekts herausfordernd: Bereits 51 Kilometer Tunnel sind gegraben, jedoch werden Teile des Projekts wie der neue Flughafenbahnhof bei der Eröffnung nicht fertiggestellt sein. Reisende müssen in der Übergangszeit, um den neuen Tiefbahnhof zu erreichen, auf Stadt- oder S-Bahn umsteigen.
Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend sein für den Verlauf und die letztendliche Umsetzung von Stuttgart 21. Die Unsicherheiten rund um die Eröffnung und die Funktionalität des ETCS werfen einen Schatten auf eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands.