Naturpark Deister: Gehrden plant große Naturschutz-Offensive!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Der geplante Naturpark Deister und Calenberger Land soll Gehrden, Hemmingen und andere Kommunen verbinden, um nachhaltige Entwicklung und Tourismus zu fördern.

Der geplante Naturpark Deister und Calenberger Land soll Gehrden, Hemmingen und andere Kommunen verbinden, um nachhaltige Entwicklung und Tourismus zu fördern.
Der geplante Naturpark Deister und Calenberger Land soll Gehrden, Hemmingen und andere Kommunen verbinden, um nachhaltige Entwicklung und Tourismus zu fördern.

Naturpark Deister: Gehrden plant große Naturschutz-Offensive!

Der Plan zur Errichtung eines neuen Naturparks in der Region Hannover, konkret für den „Naturpark Deister und Calenberger Land“, wurde heute in Gehrden von Jens Palandt, dem Dezernenten für Umwelt, Klima, Planung und Bauen, vorgestellt. Dieser Naturpark könnte sich von Springe über Wennigsen und Barsinghausen bis nach Pattensen, Gehrden und Teile von Ronnenberg erstrecken. Mit dem Ziel, den Tourismus zu fördern und die Umweltbildung zu stärken, könnte der Naturpark eine Vielzahl von Vorteilen bieten, darunter die Schaffung besserer Wander- und Radwege sowie die Unterstützung der Landwirtschaft und Dorfentwicklung. Fördergelder von Land, Bund oder EU könnten dabei helfen, Projekte im Bereich Umweltbildung und Kultur zu realisieren, so berichtet die Hannoversche Allgemeine.

In Niedersachsen werden jährlich mindestens 100.000 Euro Grundförderung für Naturparks bereitgestellt. Ein Naturpark ist dabei als große Fläche definiert, die für Naturerlebnis, Erholung und nachhaltige Entwicklung geeignet ist, ohne dass neue gesetzliche Einschränkungen notwendig sind. Der Schutz der Natur wird durch das Bundesnaturschutzgesetz gewährleistet, welches vorsieht, dass mindestens 40% des Gebietes in Landschafts- oder Naturschutz stehen. Laut Niedersachsen Naturparke gibt es aktuell 14 Naturparks, die zusammen etwa 23% der Landesfläche ausmachen.

Langfristige Planung und Herausforderungen

Die Idee eines Naturparks in dieser Region ist nicht neu. Bereits 2021 wurde eine Machbarkeitsstudie für den „Naturpark Deister“ durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass die geschützten Flächen im Deister nicht ausreichen und somit auch andere Kommunen wie Gehrden, Hemmingen und Seelze einbezogen werden müssen. Trotz positiver Resonanz auf die Pläne sind die finanziellen Auswirkungen für Gehrden derzeit unklar, die Stadtverwaltung sieht aber erst einmal keine unmittelbaren Kosten. Landwirte äußern Skepsis und beziehen sich auf mögliche negative praktische Auswirkungen; Palandt betont jedoch, dass keine zusätzlichen Restriktionen für Landwirtschaft und Forstwirtschaft befürchtet werden müssen.

Der Naturpark soll nicht per Verordnung festgelegt, sondern durch eine freiwillige gemeinsame Erklärung geschaffen werden. Der Angestrebte Zeitrahmen sieht vor, dass bis Ende 2025 ein Grundsatzbeschluss erwirkt werden soll, um das Interesse der Kommunen zu bestätigen. Ab 2026 soll eine Arbeitsgruppe konkrete Schritte zur Umsetzung planen, mit dem Ziel einer gemeinsamen Vereinbarung bis 2027.

Der Deister als naturbelassenes Erholungsgebiet

Der Deister ist nicht nur ein geplanter Naturpark, sondern auch ein bestehendes Landschaftsschutzgebiet und Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Er ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer und Reiter. Doch die intensive Nutzung des Gebiets führt auch zu Herausforderungen durch unterschiedliche Interessen und die Sensibilität der Ökosysteme. Leider gibt es seit Jahren Probleme mit illegalen Mountainbike-Strecken, die Flora und Fauna schädigen, insbesondere in Wildruhezonen und geschützten Biotopen. Hannover.de beschreibt, dass Pilotprojekte zur Lenkung dieser Aktivitäten initiiert wurden, um die negativen Auswirkungen zu minimieren.

Im Rahmen des Aktionsprogramms Deister 2024/2025 werden sieben Arbeitsgruppen gegründet, die verschiedene Aspekte zur Erhaltung der Natur und zur Förderung der Erholung im Deister bearbeiten sollen. Dies umfasst sinnvolle Zonierungskonzepte und die Entwicklung eines Trailparks außerhalb der Schutzgebiete. Ziel ist es, auch eine freiwillige Selbstverpflichtung für alle Nutzer zu entwickeln, um ein harmonisches Miteinander zwischen Natur und Freizeitaktivitäten zu gewährleisten.