Wendel Hipler: Der glühende Kämpfer der Bauern im Hohenlohe!
Wendel Hipler: Der glühende Kämpfer der Bauern im Hohenlohe!
Heilbronn, Deutschland - Wendel Hipler, geboren um 1465 in Neuenstein im Hohenlohischen, war ein bedeutender Jurist und politischer Akteur während der turbulenten Zeit des Deutschen Bauernkrieges. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig, bevor er 1490 in den Dienst des Hauses Hohenlohe eintrat, wo er zunächst als Vertrauensmann für Graf Albrecht II. und später als Leiter der Kanzlei unter Graf Kraft VI. von Hohenlohe wirkte. Hipler wurde wegen seiner Verbindungen zur Grafenfamilie als Vertrauensperson geschätzt, wie der Staatsanzeiger berichtet.
In seiner Karriere erlangte Hipler nicht nur rechtliche Kenntnisse, sondern auch Landbesitz und Privilegien, etwa in Tiefensall, Ohrntal und Wüstenrot. Seine Verwicklung in einen Rechtsstreit mit Graf Albrecht III. von Hohenlohe führte jedoch zu einem Zerwürfnis, und um 1515 zog sich Hipler nach Wimpfen zurück. Trotz des Rückzugs blieb er politisch aktiv und wurde zeitweise als Ratsschreiber in Neustadt an der Hardt tätig.
Aktiv im Deutschen Bauernkrieg
Im Vorfeld des Deutschen Bauernkrieges galt Hipler aufgrund seiner Unterstützung für die Kläger gegen die Grafen als bedeutender Mitstreiter. Er war in Öhringen Feldschreiber und sprach sich für Götz von Berlichingen als Anführer der Bauern aus. Hipler begleitete das Bauernheer nach Würzburg und war an der Belagerung der Festung Marienberg beteiligt, wo die Fürsten den Zwölf Artikeln der Bauern einige Zugeständnisse machten, jedoch auch zusätzliche Forderungen erhoben. Die Verbindung zwischen Bauern und ritterschaftlichem Adel war ein zentrales Ziel Hiplers, so berichtet die Wikipedia.
Hipler war auch maßgeblich an den Vorbereitungen für den Aufstand von 1525 beteiligt. Nach Ausbruch des Aufstands wurde er von den Odenwälder Bauern als Kanzler gewählt, um die Interessen der Bauern zu vertreten. In dieser Rolle führte er die Korrespondenz mit den Adligen und verhandelte über die Anliegen der Bauern. Seine mäßigende Haltung zeigte sich beispielsweise, als er die Bluttat von Weinsberg ablehnte und die Amorbacher Erklärung formulierte, die die Zwölf Artikel der Bauern etwas abmilderte. Dennoch gab es auch Rückschläge: Er konnte seine Pläne zur Verstärkung der Bauernhaufen durch Landsknechte nicht umsetzen.
Der Bauernparlament in Heilbronn
Am 12. Mai 1525 leitete Hipler das Bauernparlament im Schöntaler Hof in Heilbronn. Die Tagesordnung des Parlaments umfasste wichtige Forderungen wie die Vereinheitlichung von Münzen, Maßen und Gewichten sowie die Abschaffung von Binnenzöllen. Leider fiel am selben Tag das schwäbische Bauernheer in der Schlacht bei Böblingen und litt unter schweren Verlusten. Hipler hoffte, eine Bauernregierung mit zentraler Kanzlei in Heilbronn zu etablieren, um die Organisation der Bewegung zu stärken.
Dennoch wendete sich das Blatt: Nach der Niederlage bei Königshofen gelang es Hipler zunächst zu fliehen, jedoch wurde er bald darauf von den kurpfälzischen Truppen gefangen genommen. Er starb 1526 im Gefängnis in Heidelberg vor einem bevorstehenden Prozess. Trotz seiner ambivalenten Rolle und der Herausforderungen, die er überwinden musste, bleibt Wendel Hipler eine prägende Figur in der Geschichte des Deutschen Bauernkrieges und der politischen Entwicklungen in seiner Zeit, was in den Aufzeichnungen von Staatsanzeiger und Wikipedia dokumentiert ist.
Details | |
---|---|
Ort | Heilbronn, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)