Fronleichnam in Göppingen: Glaube und Gemeinschaft auf dem Schlossplatz

Am 19.06.2025 feierten Gläubige in Ottenbach und Umgebung das Hochfest Fronleichnam mit Prozessionen und festlichen Altären.
Am 19.06.2025 feierten Gläubige in Ottenbach und Umgebung das Hochfest Fronleichnam mit Prozessionen und festlichen Altären. (Symbolbild/MS)

Fronleichnam in Göppingen: Glaube und Gemeinschaft auf dem Schlossplatz

Ottenbach, Deutschland - Rund 250 Gläubige feierten heute, am 19. Juni 2025, das Hochfest Fronleichnam auf dem Göppinger Schlossplatz. Das Wetter war optimal für die festlichen Aktivitäten, die im Zeichen der Eucharistie standen. In mehreren Städten des Kreises Göppingen fanden Prozessionen mit kunstvollen Blumenteppichen statt, darunter in Göppingen, Weißenstein und Ottenbach. In Göppingen führte die Prozession durch die Innenstadt und beinhaltete mehrere Altäre, darunter einen im Oberhofenpark.

Die zentrale Eucharistiefeier wurde in der Kirche St. Maria abgehalten, wo die Teilnehmer die reale Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein zelebrierten. Fronleichnam, auch bekannt als Corpus Christi, hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert und erinnert an die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi, ein Prozess, der als Transsubstantiation bezeichnet wird. Der Name „Fronleichnam“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „Leib des Herrn“, was die tiefe religiöse Bedeutung des Festes unterstreicht.

Ursprung und Bedeutung von Fronleichnam

Die theologischen Grundlagen des Festes basieren auf den Worten Jesu beim letzten Abendmahl sowie im Johannesevangelium. Die heilige Juliana von Lüttich war eine zentrale Figur in der Entstehung des Festes. Sie sah in ihren Visionen, dass der Kirche ein Fest für den Leib und das Blut Christi fehlte. Dies führte dazu, dass Bischof Robert von Lüttich 1246 das Fest für sein Bistum einführte. In der Folge fand 1279 die erste Fronleichnamsprozession in Köln statt. Ein besonderer Vorfall im Jahr 1263 in Bolsena, wo eine Hostie während der Messe blutete, verstärkte das Bedürfnis nach einer solchen Feier. Papst Urban IV. stellte 1264 das Fest für die gesamte lateinische Kirche auf und beauftragte Thomas von Aquin mit der Erstellung der Messe und des Offiziums für diese Feier.

Besondere Hymnen wie „Pange Lingua“, „Tantum Ergo“, „Panis Angelicus“ und „O Salutaris Hostia“, die durch Thomas von Aquin entstanden sind, sind fester Bestandteil der Feierlichkeiten. In den folgenden Jahrhunderten erhielt das Fest zusätzliche Bekräftigungen, unter anderem durch Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne im frühen 14. Jahrhundert und durch das Konzil von Trient, das von 1545 bis 1563 tagte. Auch heute bleibt die Prozession mit der geweihten Hostie in einer Monstranz das charakteristischste Element von Fronleichnam.

Traditionell beginnt die Prozession mit einer Heiligen Messe und hält an vier Altären, wo Gebete und Hymnen gesungen werden. Diese Zeremonie hat nicht nur eine religiöse Bedeutung, sondern bringt auch die Gemeinschaft der Gläubigen zusammen und stärkt ihr gemeinsames Glaubensbewusstsein.

Insgesamt spiegelt die Feier von Fronleichnam in Göppingen das tiefe spirituelle Engagement und die Traditionspflege der katholischen Gemeinschaft wider. Wie swp.de und catholicnewsagency.com berichten, bleibt dieses Fest eine wichtige Gelegenheit für Glaubensbekundungen, die generationsübergreifend in der Region lebendig gehalten werden. Ein Ereignis, das sowohl das religiöse als auch das kulturelle Leben in der Stadt prägt.

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OrtOttenbach, Deutschland
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