Brücken-Neubau im Kreis Esslingen: Staugefahr steigt bis 2030!

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Plochingen: Brückenmodernisierungen bis 2030. Erneuerung der Filsbrücke und weiteren stark frequentierten Bauwerken geplant.

Plochingen: Brückenmodernisierungen bis 2030. Erneuerung der Filsbrücke und weiteren stark frequentierten Bauwerken geplant.
Plochingen: Brückenmodernisierungen bis 2030. Erneuerung der Filsbrücke und weiteren stark frequentierten Bauwerken geplant.

Brücken-Neubau im Kreis Esslingen: Staugefahr steigt bis 2030!

Die Brückeninfrastruktur in Deutschland, insbesondere im Kreis Esslingen, steht vor großen Herausforderungen. Aktuelle Planungen sehen vor, bis 2030 im Kreis Esslingen gleich mehrere bedeutende Brücken zu erneuern. So wird der Neubau der Brücke entlang der B 312 bei Aichtal angestrebt. Zudem sind die Brücken B10 bei Plochingen, B27 bei Aichtal und B297 in Kirchheim betroffen, wobei der Bund die Bauherrschaft sowie die Finanzierung für die Brücken auf Bundesstraßen übernimmt. Dies wurde in einem Bericht der Esslinger Zeitung detailliert dargelegt.

Insbesondere die Filsbrücke (B10, Plochingen) und die Aichtalbrücke (B27, Aichtal) benötigen dringend Erneuerung. Diese Brücken, die in den 1970er und 1980er Jahren erbaut wurden, gelten als stark frequentiert. Die Filsbrücke wird täglich von etwa 70.000 Fahrzeugen überquert. Der Zeitdruck zur Modernisierung dieser Brücken ist nach dem tragischen Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 gestiegen, was zu intensiveren Prüfungen ähnlicher Bauarten in Baden-Württemberg führt.

Verkehrssicherheit an erster Stelle

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Regierungspräsidentin Susanne Bay heben die Dringlichkeit der Maßnahmen hervor. Sicherheit und volkswirtschaftliche Aspekte stehen im Fokus der Diskussionen. Zudem betonte Bay die Priorität der Verkehrssicherheit und der Infrastruktur. Ein weiterer Aspekt sind die Spannungsrisskorrosionsprobleme, die auch die Kirchheimer Brücke sowie das Ermstalviadukt in Neckartzenlingen betreffen.

Die Gemeinderäte in der Region haben bereits einige Schritte eingeleitet, wie den teilweisen Neubau der Pliensaubrücke, für den bereits im kommenden Jahr die Genehmigung erteilt werden soll. In der Zwischenzeit müssen Fußgänger und Radfahrer auf die Vogelsangbrücke ausweichen, bis die Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen sind. Dies zeigt die Dringlichkeit und den Handlungsbedarf auf vielen stark frequentierten Strecken.

Brückenmodernisierung – Ein bundesweites Problem

Die Herausforderungen in Esslingen spiegeln ein bundesweites Problem wider. Deutschland verfügt über etwa 40.300 Brücken, die meisten wurden zwischen 1960 und 1985 errichtet. Angesichts des Anstiegs des Schwerverkehrs und der Altersstruktur der Brücken sind umfassende Modernisierungen notwendig, wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr feststellt.

Trotz der Auflegung eines Modernisierungsprogrammes für rund 5.000 Teilbauwerke bis 2032 steht die Umsetzung unter Druck. Der Bundesrechnungshof kritisiert, dass nur 40 Prozent der vorgesehenen Maßnahmen bis Ende 2024 abgeschlossen waren. Für die Umsetzung wären jährlich etwa 590 Teilbauwerke notwendig, was als unrealistisch angesehen wird. Das Bundesrechnungshof befürchtet eine Verschlechterung des Brückenbestands, wenn nicht rechtzeitig und gezielt gehandelt wird.

Um die Sicherheitsstandards an Brücken zu gewährleisten, sind klar definierte Ziele und eine verbesserte personelle sowie finanzielle Ausstattung erforderlich. Die Vorschläge reichen von der Verbesserung der Ausstattung der Autobahn GmbH bis hin zum Zurückstellen von Neu- und Ausbauprojekten, um Ressourcen für die notwendigen Brückenmodernisierungen freizusetzen.

Insgesamt ist die Modernisierung der Brückeninfrastruktur in Deutschland eine komplexe Herausforderung, bei der die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer höchste Priorität genießt.