Erfolgsstory im Wauwilermoos: 88 Kiebitze fliegen 2025 zum ersten Mal!
Erfolgsstory im Wauwilermoos: 88 Kiebitze fliegen 2025 zum ersten Mal!
Wauwilermoos, Schweiz - Im Wauwilermoos, der größten Kiebitzkolonie der Schweiz, haben in diesem Jahr 88 Kiebitzjunge das Fliegen erlernt. Dies stellt die höchste Zahl an flügge gewordenen Kiebitzen in den letzten 20 Jahren dar. Eine beeindruckende Bilanz für das Schutzprojekt der Vogelwarte Sempach, denn jeder zweite Kiebitz, der 2025 in der Schweiz flügge wird, stammt aus diesem Gebiet. In der Region brüten derzeit 56 Kiebitzpaare, was mehr als einem Viertel des gesamten Brutbestands in der Schweiz entspricht.
Der Kiebitz ist eine stark gefährdete Vogelart, die in der Schweiz nach einem dramatischen Rückgang in den 1970er-Jahren, als dort noch mindestens tausend Brutpaare lebten, inzwischen durch intensive Schutz- und Fördermaßnahmen erhalten werden konnte. Im Jahr 2005 brüteten in der ganzen Schweiz lediglich 83 Kiebitzpaare. Dank des Engagements der Vogelwarte, die vor rund 20 Jahren ein spezielles Schutzprojekt startete, hat sich der Bestand seither mehr als verdoppelt. Aktuell brüten in der Schweiz rund 200 Kiebitzpaare.
Schutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Lebensraumerhaltung
Die Schutzstrategie umfasst das Markieren von Nestern auf Wiesen und Äckern, um Landwirte zu informieren, sowie das Einzäunen von Brutflächen, um die Küken vor Feinden wie dem Rotfuchs zu schützen. Da Kiebitzküken Nestflüchter sind und ab dem ersten Lebenstag selbstständig nach Nahrung suchen, sind sie besonders verletzlich, vor allem in den ersten Lebenswochen. Angesichts der Gefahren, die durch Prädatoren und landwirtschaftliche Bewirtschaftung bestehen, sind diese Maßnahmen von entscheidender Bedeutung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Schutzmaßnahmen betrifft die Wiedervernässung von Flächen, um den Lebensraum der Kiebitze zu restaurieren. Diese Initiativen werden in enger Zusammenarbeit mit Landwirten, Behörden und Freiwilligen umgesetzt. Der Bruterfolg liegt im Mittel bei 1,0 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar, was über dem populationserhaltenden Wert von 0,8 liegt.
Erfolge im Wauwilermoos
Die Brutbestände in der Wauwiler Ebene zeigen bemerkenswerte Fortschritte. Von 15-25 Brutpaaren im Jahr 2005 stieg die Zahl bis 2015 auf 60 Brutpaare und pendelt nun bei rund 40 Brutpaaren ein. Diese positiven Entwicklungen spiegeln die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten wider und zeigen, wie wichtig der Erhalt von Kiebitzen für die Biodiversität in der Schweiz ist.
Die Vogelwarte geht davon aus, dass die fortlaufenden Schutz- und Fördermaßnahmen entscheidend für den Erhalt dieser gefährdeten Art sind. Denn wie die Vogelwarte Sempach betont, müssen veränderte Lebensräume wieder in für Kiebitze geeignete Habitate umgewandelt werden, um deren Fortbestand langfristig sicherzustellen. Mehr Informationen über die Maßnahmen und deren Erfolge finden sich auf den Webseiten von nau.ch und vogelwarte.ch.
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Ort | Wauwilermoos, Schweiz |
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