Hitzewelle zwingt Kirchheimer Schulen zu drastischen Maßnahmen!

Hitzewelle zwingt Kirchheimer Schulen zu drastischen Maßnahmen!
Kirchheim unter Teck, Deutschland - In den letzten Tagen hat sich die Situation an den Schulen in Kirchheim aufgrund einer anhaltenden Hitzewelle dramatisch verschärft. Die Temperaturen übersteigen die 30-Grad-Marke, was zu erheblichen Einschränkungen im Unterricht führt. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die mündlichen Abiturprüfungen an den Kirchheimer Gymnasien, die in diesen heißen Tagen stattfinden. Diese Prüfungen, die seit Montag durchgeführt werden und bis Mittwoch andauern, beschränken sich auf maximal zwei Prüfungen pro Tag, die jeweils 20 Minuten dauern. Schulleiter Martin Roll vom Ludwig-Uhland-Gymnasium gibt an, dass die Prüfungen frühmorgens beginnen und meist gegen 15 Uhr enden.
Die betroffenen Schulen, zu denen auch das Schlossgymnasium, die Alleenschule sowie mehrere Grund- und Realschulen gehören, versuchen, den Schülern die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Hierzu werden Ventilatoren eingesetzt und kühlere Räume gesucht. Dennoch fällt der Unterricht an Nachmittagen teilweise aus, was nicht nur die Abiturienten, sondern auch die Grundschüler betrifft, für die Betreuungsfragen geklärt werden müssen.
Hitzefrei und Gesundheitsrisiken
Nicht nur in Kirchheim sind Schulen von der Hitze betroffen. In ganz Deutschland, wie beispielsweise am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn, wurden Hitzefrei-Maßnahmen für die Sekundarstufen ergriffen. Der Unterrichtsabschluss wurde auf bis zu 12:10 Uhr vorverlegt. Dies ist ein Teil eines größeren Problems, das den Bildungseinrichtungen zu schaffen macht. Der VBE Baden-Württemberg weist darauf hin, dass Überhitzung in Klassenzimmern gesundheitliche Probleme wie Schwindel und Konzentrationsstörungen verursachen kann.
Bereits bei Temperaturen über 26 Grad sinkt die kognitive Leistungsfähigkeit der Schüler signifikant. Die Zahlen sprechen für sich: Seit den 1960er Jahren haben sich die Hitzetage in Deutschland mehr als verdoppelt, was eine alarmierende Entwicklung darstellt. Der durchschnittliche Wert stieg von 4,2 Hitzetagen pro Jahr (1961-1990) auf 8,9 Hitzetage (1991-2020). Besonders auffällig war das Rekordjahr 2018 mit 20,4 Hitzetagen.
Die Forderungen nach Veränderungen
Die bauliche Situation in vielen Schulen ist alarmierend. Viele Klassenzimmer stammen noch aus den 1960er und 1970er Jahren, sind schlecht isoliert und verfügen über keine Klimaanlagen. In einem Reformbedarf sieht das Kultusministerium in Baden-Württemberg Empfehlungen vor, die jedoch keinerlei verpflichtenden Charakter haben. So wird bei über 27 Grad lediglich eine „flexibilisierte Unterrichtsform“ empfohlen, was in der Praxis wenig Effektivität zeigt.
Der VBE Baden-Württemberg hat klare Forderungen an die Politik, darunter verbindliche Grenzwerte für Raumtemperaturen sowie Nachrüstpflichten für Schulen. Initiative wie „Grüne Schulhöfe“, die sich für die Entsiegelung und Begrünung von Schulgeländen einsetzen, sind ebenfalls Bestandteil der Lösung. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die notwendigen politischen Schritte unternommen werden, um Schulgebäude als klimafitte Lebens- und Arbeitsorte zu gestalten.
Angesichts dieser Herausforderungen ruft Schulleiter Martin Roll zur dringenden Überprüfung der Klimatisierung in Unterrichtsräumen auf. In seinen eigenen Schulen sind im dritten Stock aufgrund der Überhitzung fünf Räume nicht nutzbar – eine Situation, die dringend eine Lösung erfordert, um die Gesundheit der Schüler und die Qualität des Unterrichts nicht weiter zu gefährden.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen an Schulen während der Hitzewelle lesen Sie mehr in den Berichten von Teckbote und News4Teachers.
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Ort | Kirchheim unter Teck, Deutschland |
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