Bandenkrieg in Stuttgart: Angeklagter nach brutalem Auto-Anschlag vor Gericht

Prozessbeginn gegen 26-Jährigen, der rivalisierendes Gangmitglied in Stuttgart mit Auto anfuhr; Opfer im Wachkoma.
Prozessbeginn gegen 26-Jährigen, der rivalisierendes Gangmitglied in Stuttgart mit Auto anfuhr; Opfer im Wachkoma. (Symbolbild/MS)

Bandenkrieg in Stuttgart: Angeklagter nach brutalem Auto-Anschlag vor Gericht

Vaihingen, Deutschland - Am Landgericht Stuttgart hat am 30. Mai 2025 der Prozess gegen einen 26-jährigen Mann begonnen, der beschuldigt wird, ein Mitglied einer rivalisierenden Gruppe absichtlich mit seinem Auto angefahren zu haben. Der Vorfall, der im Kontext einer Schuss-Serie zwischen zwei bandenkriegsähnlichen Gruppen in der Region Stuttgart steht, hat schwerwiegende Folgen für das Opfer, das sich seitdem im Wachkoma befindet. Ein frontal auf das Opfer prallendes Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 64 km/h führte zu lebensgefährlichen Verletzungen, weswegen das Gericht den Gesundheitszustand des Opfers als kritisch einstuft, mit nur geringen Chancen auf eine Wiederherstellung des Bewusstseins. Laut tagesschau.de ist dies bereits das 16. Verfahren, das in direkter Verbindung zur Gewalt zwischen diesen Gruppen steht und wurde von der Staatsanwaltschaft mit versuchtem Totschlag angeklagt.

Im Verfahren wird dem Angeklagten vorgeworfen, gemeinsam mit vier Komplizen gehandelt zu haben. Die Details des Vorfalls sind erschütternd: Das Opfer konnte zunächst fliehen, wurde dann aber brutal von einem Fahrzeug erfasst. Die Verhandlung ist für insgesamt 14 Tage bis Oktober angesetzt, und der Aufwand der Justiz wird als enorm bezeichnet.

Gewaltspirale in der Region Stuttgart

Die Eskalation der Gewalt zwischen rivalisierenden Banden ist in der Region Stuttgart kein neues Phänomen. In den letzten zwei Jahren kam es immer wieder zu schweren Gewalttaten, darunter Schüsse und Angriffe. Wie swr.de berichtet, wurden in diesem Zusammenhang bereits mehrere Anklagen erhoben. So stehen drei junge Männer im Alter von 20 und 21 Jahren unter Verdacht, einen Angriff auf ein mutmaßliches Bandenmitglied durchgeführt zu haben. Diese Auseinandersetzungen sind Teil einer Vielzahl von gewalttätigen Vorfällen, die die Stadt seit über einem Jahr heimsuchen.

Die Sicherheitslage wird auch durch die Tatsache verschärft, dass sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in diesen Banden aktiv sind, oft aus bildungsfernen Milieus rekrutieren. Die Bandenmitglieder, oftmals im Alter zwischen 18 und 28 Jahren, mobilisieren sich in großen Gruppen und nutzen soziale Medien, um ihre Aktivitäten zu koordinieren. Die Polizei hat seit Beginn dieser Gewaltschübe fast 20 Schießereien registriert, bei denen mehrere Menschen verletzt oder getötet wurden. Laut einer Studie hat sich die Anziehungskraft dieser Banden stark erhöht und wird teils als „Kriminalität als Lebensentwurf“ beschrieben, was die Bekämpfung zusätzlich schwieriger macht.

Polizeiliche Maßnahmen und deren Herausforderungen

Die Polizei in Baden-Württemberg sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Anforderungen an das Personal sind hoch, und es wird ein erhöhter Bedarf an spezialisierter Unterstützung im Sektor der Bandenkriminalität angemahnt. In einigen Fällen, wie skandalösen Vorfällen, bei denen Handgranaten eingesetzt wurden, war nur durch Zufall ein größeres Blutbad verhindert worden. Die Vorfälle haben auch zur Gründung von Sonderermittlungseinheiten geführt, um der steigenden Clan-Kriminalität Herr zu werden. ZDF berichtet von einer besorgniserregenden Entwicklung, in der sich diese Banden trotz mehrerer Festnahmen und verstärkter Polizeipräsenz weiterhin vergrößern.

Als Reaktion auf die Bedrohungslage ergreift die Polizei umfangreiche Maßnahmen, doch die Relevanzsschmerzen zeigen sich besonders in der Integration von neuen Einwanderern, die oft in die Strukturen dieser Gruppen gezogen werden. Die anhaltende Gewalt hat nicht nur persönliche Tragödien zur Folge, sondern stellt auch für die gesamte Gesellschaft eine Herausforderung dar. Experten warnen vor einem schleichenden Verfall der Sicherheit in betroffenen Vierteln und fordern entschiedenere Maßnahmen.

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OrtVaihingen, Deutschland
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