Littmann-Sessions: Pop-Gala verbindet Oper mit gegen Rassismus!
Am 5. Juli 2025 verbindet die Littmann-Sessions in der Staatsoper Stuttgart Oper und Pop mit spannenden Live-Acts.

Littmann-Sessions: Pop-Gala verbindet Oper mit gegen Rassismus!
Am 5. Juli 2025 fand in der Staatsoper Stuttgart, genauer gesagt in der Jungen Oper, die mit Spannung erwartete Veranstaltung „Littmann-Sessions“ statt. Diese Pop-Gala, präsentiert von der Staatsoper Stuttgart und dem Pop-Büro Stuttgart, stellte eine kreative Verschmelzung von Oper und Pop dar. Der Abend begann mit einem kraftvollen Auftritt der Band „Lying To Children“, die mit ihrer einzigartigen Mischung aus Rock- und Pop-Elementen, modal gefärbter Harmonik und Chromatik das Publikum mit den Klängen von Henry Purcell in ihren Bann zog. Besonders herausragend war die Darbietung der Sängerin Sophie, die auf Ukrainisch sang.
Ein Überraschungsgast des Abends war Siri Thiermann, die mit verschiedenen Musikrichtungen und einem akustischen Ansatz neue Akzente setzte. Die Band „Atomic Lobster“ folgte mit hypnotischen Klangebenen, die Grunge, Post-Punk und Trip-Hop vereinten und die Zuhörer fesselten. Das Publikum erlebte einen wahren Strudel an musikalischen Einflüssen, die für Abwechslung und Spannung sorgten.
Soziale Themen und kritische Anklänge
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Punk-Band „FUTSCH“, bei dem die Frontfrau Josefin, auch bekannt als „Fine“ Feiler, mit provokanten Titeln wie „Hilfe! Hilfe! Inflation!“ und „Ich glaub‘ ich hab‘ meinen Punk verlor’n“ eine ironische Kritik am Kapitalismus übte. Die Mischung aus Post-Punk, Classic Rock und Neuer Deutscher Welle zog die Zuhörer in ihren Bann und sorgte für angeregte Diskussionen.
Im späteren Verlauf des Abends trat die Formation „Horizontaler Gentransfer“ auf und präsentierte eine Hymne auf Stuttgart. Mit einer Sängerin, die eine Riesenbrezel hielt, wurden Zeichentrickdarstellungen von Tieren und Variationen des Slogans „The Länd“ gezeigt, sowie Zitate von Reinhard Meys „Über den Wolken“ integriert.
Den krönenden Abschluss der Gala bildete der Berliner Rapper Apsilon, der mit seinen Songs „Sommermärchen“ und einer bewegenden Ballade für seinen Vater starke Emotionen weckte. Seine Texte, die sich kritisch mit rassistischer Politik auseinandersetzten, fanden beim Publikum großen Anklang und wurden mit großem Jubel belohnt.
Innovative Präsentationen und zukünftige Projekte
Im Foyer der Staatsoper wurde zudem das Projekt „JOiN“ vorgestellt, das zusammen mit dem „Schmetterlingshaus“ der Jungen Oper die Vision verfolgt, ein Kulturprogramm speziell für junge Leute zu entwickeln, das durch das Publikum mitgestaltet wird. Diese innovative Idee schafft Raum für partizipative Kulturangebote und spricht eine jüngere Generation an.
Die Veranstaltung überzeugte nicht nur durch ihre musikalische Vielfalt, sondern auch durch den klaren sozialen Kommentar, der in die Darbietungen einfloss. Die Begeisterung für Apsilon und die eindrucksvolle Verbindung von Oper und Pop verdeutlichten den Erfolg der „Littmann-Sessions“. Die Staatsoper Stuttgart hat damit einen eindrucksvollen Beitrag zur Kultur und zu gesellschaftlichen Diskursen geleistet, der weit über die Musik hinausgeht.