Grauen von Tuam: Endlich beginnt die Suche nach den verlorenenen Babys!
In Tuam, Irland, beginnen Ausgrabungen, um die Gräber von 796 Babys und Kindern aus einem ehemaligen Mutter-Kind-Heim zu finden.

Grauen von Tuam: Endlich beginnt die Suche nach den verlorenenen Babys!
In Tuam, Irland, haben die Arbeiten zur Suche nach den Überresten von nahezu 800 Babys und Kindern begonnen. Die Ausgrabungen finden auf dem Gelände eines ehemaligen Mutter-Kind-Heims statt, das von dem katholischen Orden The Sisters of Bon Secours von 1925 bis 1961 betrieben wurde. Diese Initiativen sind das Ergebnis einer langen und schmerzhaften Aufarbeitung der Bilanzen, die durch jahrelange Recherche von Historikern wie Catherine Corless ans Licht kamen.
Bereits im Jahr 2017 entdeckten Probegrabungen menschliche Überreste in „erheblichen Mengen“ – darunter Föten und Kleinkinder bis zu drei Jahren – in einem stillgelegten Abwassersystem des Geländes. Historikerin Catherine Corless hatte zuvor aufgedeckt, dass von 1925 bis 1961 Hunderte Kinder in der Einrichtung gestorben und nicht ordnungsgemäß beerdigt worden waren. Diese Informationen führen zu der Vermutung, dass insgesamt 796 Säuglinge und Kleinkinder im Abwassersystem entsorgt wurden. Um diesem Unrecht zu begegnen, wurde 2018 eine Genehmigung für systematische Ausgrabungen erteilt. Erst jetzt, im Jahr 2025, beginnen die lang ersehnten Arbeiten zur vollständigen Erschließung des Gebiets.
Erste Schritte der Ausgrabungen
Wie die Irish Times berichtet, sind die Vorbereitungen in der vergangenen Woche gestartet. Hoarding wurde errichtet, um das Gebiet abzuschotten, und die eigentlichen Ausgrabungen sollen Mitte Juli beginnen. Der Direktor der Exhumierungen, Daniel MacSweeney, hat erklärt, dass dieser komplexe Prozess etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.
Corless, die sich leidenschaftlich für die Würde der Kinder eingesetzt hat, erfreut sich, dass die Arbeiten nun endlich beginnen. Sie bemerkt jedoch, dass es trotz des Unterstützungsaufschwungs sowohl in Irland als auch international auch Gegenwind von einzelnen lokalen Behörden und Geschäftsleuten gibt, die eine Minimierung des Themas favorisieren. Ihr Ziel ist es, den Opfern einen würdigen Abschied zu geben und die Missstände in der Einrichtung aufzuarbeiten.
Gesellschaftliche Reaktionen und Erinnerungen
Die tragischen Umstände rund um das Mutter-Kind-Heim haben auch die Regierung mobilisiert. Der irische Regierungschef Micheál Martin und Kirchenvertreter haben sich öffentlich für das Leid entschuldigt, das den unverheirateten Frauen und deren Kindern in diesen Einrichtungen zugefügt wurde. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 beleuchtet die Missstände, die weiterhin in der Gesellschaft nachwirken, und betrachtet die etwa 9.000 verstorbenen Kinder, die zwischen 1922 und 1998 in diesen Heimen gestorben sind.
Das Gelände selbst enthält bereits ein Gedenkmal für die Toten, das mit einer Tafel und Ziffern am Mauerwerk versehen ist. Anna Corrigan, deren Brüder möglicherweise auf dem Gelände begraben sind, hat die fehlende Würde für die Kinder in ihrem Leben und im Tod betont und hofft auf Antworten und einen Abschluss durch die bevorstehenden Ausgrabungen.
Die Aufarbeitung dieser Geschehnisse ist noch lange nicht abgeschlossen. In den kommenden Monaten werden die Anstrengungen, die für viele eine Quelle des Traumas darstellen, fortgesetzt, während die Erinnerungen an vergangenes Unrecht nicht vergessen werden dürfen. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, Gerechtigkeit und Heilung für die betroffenen Familien und die Überlebenden zu finden.