Friseursalon in Waiblingen schließt: Alarmierender Fachkräftemangel!

Friseursalon in Waiblingen schließt: Alarmierender Fachkräftemangel!
Weingärtner Vorstadt, 71332 Waiblingen, Deutschland - In Waiblingen hat der Friseursalon „J.7 hair lounge“ in der Weingärtner Vorstadt seine Türen geschlossen. Diese Entscheidung fiel Ende Mai und ist eine direkte Reaktion auf den anhaltenden Fachkräftemangel in der Branche. Die Betreiberfirma, die J.7 group GmbH, verweist ihre Kunden auf einen gleichnamigen Salon in der Esslinger Straße in Stuttgart. Damit wird deutlich, dass der Fachkräftemangel auch lokale Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen stellt, die nicht nur die Erreichbarkeit von Dienstleistungen beeinflussen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität von Betrieben bedrohen kann. ZVW berichtet, dass der Mangel an qualifizierten Friseur*innen und Hairstylist*innen insbesondere nach der Pandemie zugenommen hat.
Die Situation ist nicht einzigartig für Waiblingen. Laut Jobberie suchen Friseursalons in ganz Deutschland händeringend nach Personal. In vielen westlichen Bundesländern ist der Bedarf an Friseur*innen besonders hoch, während die östlichen Bundesländer vergleichsweise weniger betroffen sind. Dies zeigt, dass die Gegebenheiten der Arbeitsmärkte regional unterschiedlich sind und dass die Herausforderungen je nach Standort variieren.
Erhöhte Nachfrage und sinkende Verfügbarkeit
Die Probleme in der Branche sind vielseitig. Im Jahr 2022 wurden Friseur*innen und Maskenbildner*innen in mehreren Bundesländern sogar offiziell auf die Fachkräftemangel-Liste gesetzt. Dies ist bemerkenswert, da im gleichen Jahr weniger als 1.000 Stellenangebote im Durchschnitt zur Verfügung standen, obwohl dies in Kombination mit 4.800 arbeitssuchenden Menschen eine große Diskrepanz zu der aktuellen Nachfrage aufzeigt. Im Jahr 2023 sank die Zahl der arbeitssuchenden Friseur*innen auf 2,74 pro offene Stelle. Diese Statistiken unterstreichen den Ernst der Lage und verdeutlichen die Notwendigkeit von Veränderungen innerhalb der Branche.
Zusätzlich wird auf den hohen Fluktuationsgrad innerhalb des Friseurberufs hingewiesen. Viele Betriebe kämpfen mit denselben Problemen: niedrige Bezahlung, hohe Dienstleistungskomponente und der Konkurrenzdruck, insbesondere von Billig-Salons. Dies führt dazu, dass viele Friseur*innen ihrer Tätigkeit unzufrieden nachgehen oder den Beruf ganz verlassen. Auch die oft nicht familienfreundlichen Dienstzeiten tragen zur Abwanderung bei, was die Suche nach Nachfolgern für bestehende Salons erschwert.
Berufliche Perspektiven und Zukunftsaussichten
Die Experten sind sich einig: Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen, muss verstärkt für den Beruf geworben werden, insbesondere in Schulen. Ein besseres und klareres Bild der Karrieremöglichkeiten könnte mehr junge Menschen dazu anregen, eine Ausbildung im Friseurberuf zu beginnen. Derzeit ist der Beruf traditionell von Frauen dominiert, wobei 2021 3.364 weibliche und 554 männliche Lehrlinge in der Friseurbranche gezählt wurden. Trotz dieser Zahlen stagnieren die Bewerberzahlen, und es gibt kaum Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen.
Insgesamt bleibt die Diskussion rund um den Fachkräftemangel im Dienstleistungsbereich und im Handwerk komplex und erfordert innovative Ansätze und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern. Die Schließung des Salons in Waiblingen ist ein deutliches Warnsignal, das sollte nicht ignoriert werden, da dies die Zukunft der gesamten Branche betrifft.
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Ort | Weingärtner Vorstadt, 71332 Waiblingen, Deutschland |
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