Glaskunst und Waldglas: Sammlertage bringen Glanz nach Murrhardt!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Erleben Sie die 10. Süddeutschen Glassammlertage in Murrhardt am 25. und 26. Oktober – Ein Fest der Glaskunst und Tradition.

Erleben Sie die 10. Süddeutschen Glassammlertage in Murrhardt am 25. und 26. Oktober – Ein Fest der Glaskunst und Tradition.
Erleben Sie die 10. Süddeutschen Glassammlertage in Murrhardt am 25. und 26. Oktober – Ein Fest der Glaskunst und Tradition.

Glaskunst und Waldglas: Sammlertage bringen Glanz nach Murrhardt!

Am Wochenende vom 25. bis 26. Oktober 2025 verwandelt sich die Festhalle in Murrhardt in einen Treffpunkt für alle, die sich für das traditionelle Glaskunsthandwerk interessieren. Der Süddeutsche Glassammlertag, organisiert von Thomas Denzler aus Spiegelberg, rückt das alte Wissen um das Waldglas ins öffentliche Bewusstsein. Denzler hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und die Techniken der Waldglasproduktion zu bewahren und zu teilen.

Die Faszination für Waldglas erwuchs auch aus einer aufregenden Entdeckung: Marianne Hasenmayer fand ein antikes Glasfragment, das ihr Interesse an der Materie weckte. Gemeinsam mit Denzler begab sie sich auf eine Spurensuche zu den Glashütten im Schwäbisch-Fränkischen Wald, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert existierten. Aktuell sind 27 dieser Hütten nachgewiesen. Nach dem Tod von Hasenmayer im Jahr 2023 führt Denzler diese wertvolle Arbeit fort und möchte nun eine Dauerausstellung im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald planen sowie den Verein „Waldglas im Schwäbischen Wald“ gründen.

Die Bedeutung und Herstellung von Waldglas

Waldglas hat seine Wurzeln in den Wäldern nördlich der Alpen, wo es vom 12. bis zum 17. Jahrhundert produziert wurde. Es zeichnet sich durch eine grünliche Färbung aus, die durch Eisenoxide im verwendeten Quarzsand entsteht. Um es herzustellen, benötigten die Glashütten nicht nur Holz als Brennstoff, sondern auch Quarz und Pottasche, die als Glaswandler fungieren. Im Gegensatz zu einfacheren Trink- und Essgefäßen der damaligen Zeit, die meist aus Ton oder Holz gefertigt waren, erlebte Glas im 15. Jahrhundert einen Aufschwung und wurde zu einem wichtigen Gebrauchsgut.

Die Glashütten waren in der Regel auf Abbruch gebaut und zogen weiter, wenn die Holzvorräte erschöpft waren. Typische Produkte waren neben Trinkgefäßen wie Nuppenbechern auch Butzenscheiben, die als Fensterglas dienten. Um die Glaswaren zu kühlen und Spannungen abzubauen, setzten die Glasmacher auf spezielle Kühlofen. Diese aufwendigen Techniken zeugen von dem hohen Know-how, das in der Glaskunst steckte.

Ein Blick auf die Glassammlertage

Die 10. Süddeutschen Glassammlertage präsentieren am Wochenende 15 Aussteller, die ihre antiken Gläser zeigen. Der Eintritt ist frei und bietet Besuchern die Möglichkeit, tiefer in die Materie einzutauchen und mit Sammlern sowie Experten des Glaskunsthandwerks ins Gespräch zu kommen. Denzler selbst führt eine Sammlung von rund 300 Objekten, darunter zahlreiche Waldglasflaschen und Millefiori-Stücke, die er mit Leidenschaft als Sammler und Chronist betreut.

Mit seinem Engagement für die Geschichte und die Kunst des Waldglas möchte Denzler nicht nur das Wissen um dieses alte Handwerk bewahren, sondern auch junge Menschen für die Traditionen und das Handwerk begeistern. Der Fokus liegt darauf, Netzwerke zu stärken und den Austausch zwischen Sammlern und Interessierten zu fördern. So wird die Veranstaltung nicht nur zu einer Hommage an das Waldglas, sondern auch zu einem Ort des Wissens und des kulturellen Austauschs.

Waldglas und die damit verbundenen Traditionen werden damit auch für zukünftige Generationen erhalten, sodass die Geschichten und Techniken weitergegeben werden können. Ein Lichtblick in einer Zeit, in der alte Handwerke oft in Vergessenheit geraten. Es bleibt zu hoffen, dass die Glassammlertage in Murrhardt dazu beitragen, die Wertschätzung für dieses bemerkenswerte Handwerk zu erhöhen.