Trumps Jumbo-Jet statt Atomraketen: Finanzspritze für Air Force One!
Donald Trump äußert Unzufriedenheit über die verspätete neue Air Force One. Umbau und Finanzierung sorgen für Kontroversen.

Trumps Jumbo-Jet statt Atomraketen: Finanzspritze für Air Force One!
Inmitten von Kontroversen und Verzögerungen im Verteidigungsbereich hat sich die Situation um die neue Air Force One, die VC-25B, verschärft. Donald Trump äußerte jüngst seine Unzufriedenheit über die sich hinziehende Inbetriebnahme des neuen Flugzeugs, das auf der Boeing 747-8 basiert. Frühestens im Oktober 2027 wird mit der Fertigstellung gerechnet, was zahlreiche Diskussionen über die Nutzung und Finanzierung des Projekts ausgelöst hat. Laut Flugrevue plant das Pentagon weiterhin, Gelder aus dem neuen atomaren Raketenprogramm umzuleiten, um den Bau der VC-25B voranzutreiben. Diese Umleitung erfolgt aus dem Sentinel-Projekt, das die Entwicklung einer neuen ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) vorsieht.
Die Umwandlung einer fremden Maschine in eine Regierungsmaschine sorgt zudem für öffentliche Diskussionen. Qatar hatte Trump eine VIP-Ausführung des Jumbo-Jets geschenkt, wobei die Kosten für die Umrüstung unklar bleiben. Während Air-Force-Secretary Troy E. Meink die Umleitung als nicht beeinträchtigend für das Budget bezeichnete, sind die Schätzungen für die Umrüstung stark unterschiedlich: Meink schätzt die Kosten auf 400 Millionen Dollar, während die US Air Force mit 1,5 Milliarden Dollar rechnet.
Technische Details und Herausforderungen
Die neuen Boeing 747-8i Jumbojets, die als VC-25B fungieren sollen, sind als Nachfolger der bestehenden VC-25A konzipiert, die seit der Präsidentschaft von George H. W. Bush im Einsatz sind. Diese alten Flugzeuge sind aufgrund von „Fähigkeitslücken, steigenden Wartungskosten und Teileveralterung“ dringend reparaturbedürftig. Die neuen Modelle sollen in einer Boeing-Anlage in Texas modifiziert werden, die für nationale Sicherheitsinteressen als geheim gilt. Verbesserungen in der Leistung der VC-25B umfassen eine größere Reichweite von 7,730 nautischen Meilen, eine höhere Reisegeschwindigkeit sowie ein maximales Startgewicht von 987,000 Pfund.
Die Innenräume der neuen Flugzeuge bieten über 4,000 Quadratfuß Platz und sind mit Konferenz- und Speiseräumen, einer privaten Suite für den Präsidenten und der First Lady, sowie medizinischen Einrichtungen ausgestattet. Zusätzlich sollen die Flugzeuge als sicheres Kommandozentrum fungieren, über gesicherte Kommunikationssysteme verfügen und die Möglichkeit zur Luftbetankung bieten.
Finanzielle Perspektiven und zukünftige Nutzung
Im Verteidigungshaushalt 2026 sind für die VC-25B 602 Millionen Dollar vorgesehen. Während die Kosten für das Sentinel-Programm auf insgesamt 4,2 Milliarden Dollar geschätzt werden, belaufen sich die Gesamtkosten des gesamten Projektes auf alarmierende 170 Milliarden Dollar, gemäß Schätzungen des US-Bundesrechnungshofes. Die Finanzierung des Luftfahrtprojekts scheint also eine große Herausforderung darzustellen, insbesondere in Verbindung mit den finanziellen Probleme der militärischen Ausgaben.
Die Frage, was nach Trumps Amtszeit mit der neuen Air Force One passiert, wirft ebenfalls Bedenken auf. Es bestehen Überlegungen, dass der ehemals katarische Jumbo in den Besitz Trumps oder seiner Presidential Library Foundation übergehen könnte. Ob das Flugzeug aufgrund fehlender Selbstschutzsysteme für internationale Einsätze geeignet ist, bleibt jedoch fraglich.
Die ersten Testflüge sollten ursprünglich im April 2024 stattfinden, wurden jedoch auf Ende 2024 verschoben. Aktuell ist tatsächlich mit einer ersten Auslieferung bis 2028 zu rechnen, was den Druck auf Bundesmittel und militärische Prioritäten erhöht. Die Flotte der derzeit eingesetzten VC-25A wird nach deren Außerdienststellung voraussichtlich an Museen verliehen, unter anderem im George H.W. Bush Presidential Library and Museum.