Schockierender Tankstellen-Raub: Betreiber fordert neues Gesetz!
In Heilbronn hat ein Tankstellenbetreiber wegen wiederholter Raubüberfälle Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Aktuelle Entwicklungen und Trends.

Schockierender Tankstellen-Raub: Betreiber fordert neues Gesetz!
In den letzten Wochen haben zwei Raubüberfälle auf die TSR-Tankstelle in Offenau, Landkreis Heilbronn, für Aufregung gesorgt. Betreiber Raimund Rossi berichtete, dass die Überfälle möglicherweise auf denselben Täter zurückzuführen sind. Beide Male gingen die Maskierten gezielt auf die Kasse los und forderten Geld. „Die Mitarbeiter sind angewiesen, in solchen Situationen kein Risiko einzugehen und das Geld herauszugeben“, erklärte Rossi. Nach einem der Überfälle kündigte eine Mitarbeiterin aufgrund des traumatischen Erlebnisses.
Die Situation ist alarmierend, da Tankstellen rund um die Uhr geöffnet sind und somit häufige Ziele für Kriminelle darstellen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 680 Raubüberfälle auf Tankstellen polizeilich erfasst. Dieser Wert ist zwar ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, liegt jedoch unter den Zahlen früherer Jahre. So verzeichnete man 2019 den zweitniedrigsten Stand der letzten 30 Jahre mit nur 579 Fällen.
Trends und Sicherheitsmaßnahmen
Raimund Rossi hat sich im Angesicht der Überfälle vermehrt Gedanken um die Sicherheit gemacht. Zu den technischen Sicherheitsvorkehrungen gehört ein stiller Alarmknopf, der im Notfall eine Meldung an die Polizei sendet. Allerdings benötigt die Polizei schätzungsweise zehn Minuten für den Einsatz, während die Täter in der Regel in nur zwei bis drei Minuten fliehen können. „Ich wünsche mir ein Gesetz, das das Abnehmen von Helmen oder Vermummungen vor dem Betreten des Verkaufsraums vorschreibt“, fügt Rossi hinzu, um das Risiko zu minimieren.
In der Vergangenheit erlebte Deutschland einen Rückgang der Tankstellenüberfälle. Überfälle konzentrieren sich vermehrt auf Tankstellen in Groß- und Mittelstädten, während ländliche Gebiete weniger betroffen sind. Überall in Deutschland stehen Tankstellenbetreiber modernen Sicherheitsmaßnahmen gegenüber, wie etwa Videoüberwachung und alarmgesicherten Tresoren. Auch Schulungen für Mitarbeiter zum Umgang mit gefährlichen Situationen und zur Deeskalation sind Teil des Sicherheitskonzepts.
Aufklärung und Unterstützung für Betroffene
Die bundesweite Aufklärungsquote für Tankstellenüberfälle lag im Jahr 2018 bei 65,2 Prozent. In einigen Bundesländern, wie Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen wurden alle Überfälle im Berichtsjahr aufgeklärt. Dies zeigt, dass eine umfassende Präventions- und Sicherheitsstrategie entscheidend ist, um das Risiko von Überfällen zu minimieren.
Für betroffene Mitarbeiter bieten viele Unternehmen Psychische Nachsorgeprogramme an, um ihnen Unterstützung nach traumatischen Erlebnissen zu gewähren. Trotz der Risiken verlaufen die meisten (Nacht)schichten in Tankstellen friedlich. Der Betreiber Rossi äußert sich optimistisch und hofft, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei und weiterhin effektive Sicherheitsmaßnahmen eine positive Entwicklung in der Bekämpfung von Kriminalität ermöglichen werden.
Wie auch bereits zu Beginn des Jahres gesehen, als eine Serie von Überfällen in Kirchardt und Sulzfeld stattfand, bleibt das Thema relevant. Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Täters, der mit diesen Überfällen in Verbindung gebracht wurde, konnte eine Beruhigung der Situation eintreten. Die Behörden arbeiten weiterhin an Maßnahmen, um die Sicherheit an Tankstellen zu erhöhen und Kriminalität zu bekämpfen.