Optimismus beim IHK-Jahresempfang: Chancen für Ostwürttemberg!

Optimismus beim IHK-Jahresempfang: Chancen für Ostwürttemberg!
Ostalbkreis, Deutschland - Beim Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg äußerte Professor Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, vorsichtigen Optimismus über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Fuest sprach vor Vertretern der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens und hob Anzeichen für eine Stabilisierung der Konjunktur und eine zyklische Erholung hervor. Er betonte, dass Deutschland „Hausaufgaben machen“ müsse, um die vorhandenen Chancen zu nutzen. IHK-Präsident Markus Maier sprach zudem die Bestrebungen an, Ostwürttemberg als industriellen Vorzeigeort und Modellregion für nachhaltige Transformation zu etablieren.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler unterstrich die guten Voraussetzungen der Region für einen potenziellen Aufschwung. Fuest wies jedoch darauf hin, dass Investitionsbedarf bestehe, da Unternehmen aktuell 10-15% unter dem Niveau von 2019 lägen. Des Weiteren sind die Erwerbstätigenzahlen in Deutschland mit rund 46 Millionen auf Rekordniveau, jedoch sinkt die Zahl der jährlichen Arbeitsstunden auf etwa 1300. Dies führt dazu, dass Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht bei den Jahresarbeitsstunden ist, was vor allem auf den Anstieg im Teilzeitbereich zurückzuführen ist.
Notwendige Reformen und Investitionen
Um die Erwerbsarbeit zu fördern, wird eine Verbesserung der Kinderbetreuung und der Pflege als unerlässlich erachtet. Fuest pochte auf die Notwendigkeit von mehr Mittel für Forschung und Entwicklung, um im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden. Außerdem sind Investitionen in neue Technologien, insbesondere in der Digitalwirtschaft, entscheidend. Der Mobilitätssituation in Deutschland sollte durch ein Infrastrukturpaket der Bundesregierung in Höhe von 500 Milliarden Euro Rechnung getragen werden. Dieses sollte strategisch eingesetzt werden, wobei die Sanierung bestehender Einrichtungen Vorrang vor Neubauten haben sollte.
Ein weiteres zentrales Thema war die Notwendigkeit, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. Unternehmen sind auf langfristige Planungssicherheit und Anreize für Beschäftigung und Investitionen angewiesen. Fuest warnte auch vor dem Anstieg von Energiekosten und forderte Effizienzsteigerungen, jedoch nicht durch Subventionen. Der Abbau von Bürokratie könnte das Bruttoinlandsprodukt innerhalb von acht Jahren um bis zu 4,8% steigern, so seine Einschätzung.
Heraufziehende Herausforderungen und Perspektiven
Maier äußerte Besorgnis über den Rückgang im produzierenden Gewerbe um 8% zwischen 2021 und 2025 und betonte die Notwendigkeit, die produktive Leistung sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Auch Forschung und Datenanalyse spielen eine bedeutende Rolle in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung Deutschlands. Institutionen wie das Statistische Bundesamt, das Ifo-Institut sowie andere veröffentlichen regelmäßig Konjunkturindikatoren, die Einblicke in Auftragseingänge, Produktion und Exporte geben, um aktuelle Trends und Prognosen zu erfassen, wie DIHK berichtet.
Eine Machbarkeitsstudie prüft zudem, inwiefern Satellitendaten zur Unterstützung von Konjunkturschnellschätzungen des Statistischen Bundesamtes genutzt werden können. Solche innovative Ansätze könnten wichtige Frühindikatoren für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland darstellen. Diese Daten sind Bestandteil der umfassenden Anstrengungen, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung einzuleiten.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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