Zikadenalarm! So bedroht Stolbur die Zuckerrüben und Kartoffeln in Süddeutschland

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Eine Zikade bedroht die Landwirtschaft in Heilbronn: Ernteverluste bei Zuckerrüben und Kartoffeln aufgrund der Stolbur-Krankheit.

Eine Zikade bedroht die Landwirtschaft in Heilbronn: Ernteverluste bei Zuckerrüben und Kartoffeln aufgrund der Stolbur-Krankheit.
Eine Zikade bedroht die Landwirtschaft in Heilbronn: Ernteverluste bei Zuckerrüben und Kartoffeln aufgrund der Stolbur-Krankheit.

Zikadenalarm! So bedroht Stolbur die Zuckerrüben und Kartoffeln in Süddeutschland

Die Landwirtschaft in Deutschland sieht sich einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt, die insbesondere die Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln betrifft. Wie ka-news berichtet, hat die Pflanzenkrankheit Stolbur, die durch die Schilf-Glasflügelzikade übertragen wird, sich alarmierend verbreitet. Diese Zikade ist in der Lage, das Bakterium Candidatus Phytoplasma solani auf verschiedene Pflanzenarten zu übertragen, wodurch diese stark geschädigt werden.

Die neuesten Erhebungen zeigen, dass die Fläche, die von Stolbur betroffen ist, im Bereich der Zuckerrüben von 40.000 Hektar im Jahr 2023 auf mindestens 75.000 Hektar im Jahr 2024 angestiegen ist. Dies stellt etwa ein Viertel der gesamten Anbaufläche für Zuckerrüben in Deutschland dar. Auch rund 65.000 Hektar der Kartoffelanbaufläche sind bereits von der Zikade betroffen, was massive Ertragsverluste zur Folge hat. Landwirte in Baden-Württemberg müssen mit Ertragsverlusten von bis zu 25% bei Zuckerrüben und sogar bis zu 70% bei Kartoffeln rechnen.

Folgen für die Landwirtschaft

Die Auswirkungen der Stolbur-Krankheit sind weitreichend. Die betroffenen Pflanzen welken, ihre Wurzeln und Knollen nehmen eine gummiartige Konsistenz an, und sowohl Ertrag als auch Qualität der Ernte sinken drastisch. In Baden-Württemberg werden die Schäden auf Millionen Euro geschätzt. Besonders betroffen sind Regionen, die für den Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln und verschiedenen Gemüsesorten bekannt sind.

Angesichts der derzeitigen Situation warnen Experten, dass Verbraucher im Herbst möglicherweise weniger heimische Kartoffeln erhältlich haben werden. Glücklicherweise stellt die Krankheit kein gesundheitliches Risiko für Menschen dar, da die betroffenen Produkte nicht in den Handel gelangen. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass die Krankheit eine ernsthafte wirtschaftliche Gefahr für die gesamte Landwirtschaftsregion darstellt.

Klimawandel als Mitverursacher

Zusätzlich begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung der Zikade, die sich in warmen Sommern stark vermehrt. Diese Umstände zwingen die Landwirte dazu, nach Lösungen zu suchen, um ihre Erträge zu sichern. Dringend gefordert werden von den Bauern effektive Bekämpfungsmittel sowie mehr Unterstützung in der Forschung zur Entwicklung von resistenten Pflanzensorten. Derzeit sind Notfallzulassungen für Pflanzenschutzmittel gegen die Zikade möglich, allerdings unter strengen Vorgaben.

Die Landwirtschaft befindet sich in einem kritischen Zustand, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Schäden durch die Stolbur-Krankheit zu minimieren und die Erträge zu sichern. Boersennews ergänzt, dass die Situation auch die politische Diskussion über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln anheizt und die Notwendigkeit unterstreicht, innovative Lösungen zu finden, um diesem Problem entgegenzuwirken.