Wärmewende in Tamm: Nahwärmenetz sichert klimafreundliche Energie!

Wärmewende in Tamm: Nahwärmenetz sichert klimafreundliche Energie!

In Tamm, einem Stadtteil von Stuttgart, steht der Ausbau des Wärmenetzes vor wichtigen Fortschritten. Bürgermeister Martin Bernhard hat den Beginn des dritten Bauabschnitts bekannt gegeben, der Teil eines insgesamt sechs Abschnitte umfassenden Projekts ist. Diese Maßnahme zielt darauf ab, bis 2027 eine breite und nachhaltige Wärmelösung für die Bürger zu bieten. Der neue Bauabschnitt umfasst ein großes Gebiet im Norden des alten Orts, insbesondere rund um das Schulzentrum. Hier werden zwei Kilometer an das Wärmenetz angeschlossen, was letztlich 150 Haushalten die Möglichkeit geben soll, mit Nahwärme versorgt zu werden berichtet die Bietigheimer Zeitung.

Der Energiemix für die zukünftige Wärmeversorgung wird erneuerbare Wärmeerzeuger einschließen, zu denen Wärmepumpen, eine Luft-und-Wasser-Wärmepumpe auf dem Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses sowie Geo- und Solarthermie gehören. Aktuell werden die Biogasanlage in Markgröningen und eine temporäre Heizzentrale in der Bissinger Straße, die mit Holzhackschnitzeln betrieben wird, zur Wärmeversorgung genutzt. 70 Prozent der Tammer haben sich bereits für den Anschluss an das Nahwärmenetz entschieden, während 40 Prozent planen, diesen auch tatsächlich zu nutzen ergänzt die offizielle Webseite der Stadt Tamm.

Reaktion auf steigende Energiepreise

Der Ausbau des Wärmenetzes kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Energiekosten für Strom und Gas seit 2021 kontinuierlich steigen, insbesondere infolge des Krieges in der Ukraine. Dies führt dazu, dass Verbraucher in diesem Jahr von hohen Rechnungen betroffen sein werden. Die Stadt Tamm reagiert proaktiv auf diese Situation, indem sie den Ausbau des Wärmenetzes beschleunigt. Perspektivisch sollen auch alle Bürger südlich und westlich der Bahn an das Wärmenetz angeschlossen werden. Ein Ziel dieses Projekts ist es, eine preisstabile und klimaneutrale Wärmeversorgung zu gewährleisten stellt das Umweltbundesamt fest.

Um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen, wird für neue Heizungen ab 2024 eine Verwendung von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien gefordert. Diese Vorgaben sollen auch in Tamm umgesetzt werden. Bürgermeister Bernhard bezeichnet den Grundsatzbeschluss zum Bau des Wärmenetzes als vorausschauend. Die hohe Nachfrage nach Anschlussmöglichkeiten bestärkt die Stadt in ihrem Vorhaben, auch wenn der Ausbau nur in Straßen mit ausreichender Nachfrage erfolgt.

Wichtigkeit der Wärmewende

Die Wärmewende ist eine entscheidende Maßnahme, um die CO₂-Emissionen in Deutschland und insbesondere in den Haushalten zu reduzieren, wo der Betrieb von Gebäuden etwa 30 Prozent der Gesamt-Emissionen ausmacht. Innovative Lösungen, wie energetische Sanierungen und optimierte Heizsysteme, spielen eine zentrale Rolle. Das Ziel ist eine nachhaltige, klimaneutrale Wärmeversorgung so das Umweltbundesamt weiter.

Die Stadt Tamm setzt daher auf den Ausbau des Wärmenetzes als einen von mehreren Schritten in die richtige Richtung. Bürger haben zudem die Möglichkeit, sich durch die veröffentlichte Ausbauplanung über den voraussichtlichen Zeitpunkt ihres Anschlusses zu informieren. Damit zeigt Tamm ein Beispiel für andere Gemeinden, wie eine klimaschonende und zugleich wirtschaftliche Energieversorgung realisiert werden kann.