Erstes Biber-Warnschild in Niedersachsen: Schutz für die pelzigen Nager!

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Am 1. Juli 2025 wurden in Hemmingen die ersten Biber-Warnschilder Niedersachsens aufgestellt, um Tierleben zu schützen und Landwirte zu unterstützen.

Am 1. Juli 2025 wurden in Hemmingen die ersten Biber-Warnschilder Niedersachsens aufgestellt, um Tierleben zu schützen und Landwirte zu unterstützen.
Am 1. Juli 2025 wurden in Hemmingen die ersten Biber-Warnschilder Niedersachsens aufgestellt, um Tierleben zu schützen und Landwirte zu unterstützen.

Erstes Biber-Warnschild in Niedersachsen: Schutz für die pelzigen Nager!

Am 1. Juli 2025 wurde in Niedersachsen ein bedeutendes Zeichen für die Rückkehr des Bibers gesetzt: Das erste offizielle Biber-Warnschild wurde aufgestellt. Der Standort befindet sich auf der Kreisstraße zwischen Wilkenburg und Harkenbleck in der Region Hannover. Zwei Schilder wurden installiert – eines am Ortsausgang von Wilkenburg und ein weiteres rund 300 Meter weiter. Diese Maßnahme wurde erforderlich, da in den letzten zwei Jahren etwa zehn Biber in diesem Bereich tragisch zu Tode kamen. Zuletzt wurden im März und Mai 2025 Totfunde dokumentiert. Das neu gestaltete Schild ist besonders, da die Straßenverkehrsordnung bislang kein spezifisches Biber-Warnschild kennt.

Die Entwicklung des Schildes erfolgte in Zusammenarbeit zwischen der Region Hannover und dem niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium. Mediengestalter der Region waren an der Gestaltung der Schilder beteiligt. Mit der Aufstellung beginnt außerdem ein dreijähriges Monitoring, das dazu dient, die Effektivität der Schilder zu bewerten. Sollte sich deren Wirksamkeit als unzureichend erweisen, wird eine alternative Lösung in Betracht gezogen, wie HAZ berichtet.

Herausforderungen durch die Biber-Rückkehr

Die Rückkehr des Bibers bringt jedoch nicht nur positive Aspekte mit sich. Der niedersächsische Bauernverband fordert ein landesweites Biber-Management, da die neuen Lebensräume der Biber Herausforderungen für die Landwirtschaft mit sich bringen. In Pattensen, ebenfalls in der Region Hannover, haben Biber Wasserläufe unterbrochen und Ackerflächen überflutet. Landwirt Hans-Heinrich Schnehage berichtet von überfluteten Feldern, die er nicht mehr bewirtschaften kann, hat aber keinen grundlegenden Konflikt mit den Tieren, da diese keine Schafe reißen. Eine Lösung für die überfluteten Felder wurde bereits gefunden: Schnehage erhielt von der Region eine Tauschfläche.

Das Landvolk Niedersachsen fordert ein umfassendes Konzept, das auch Regelungen zu Entschädigungszahlungen einschließt. Der NABU Niedersachsen hingegen betont die positiven ökologischen Effekte des Bibers, wie die Schaffung vielfältiger Lebensräume. Umweltminister Christian Meyer von den Grünen plant, im zweiten Halbjahr 2025 ein Konzept für den Umgang mit dem Biber zu entwickeln, das auf bestehende Probleme und Konflikte eingehen soll. Dabei sollen landesweit Bibersachverständige aktiv werden. Meyer hebt die Vorteile der Biber-Rückkehr für die ökologische Gewässerentwicklung und den Wasserrückhalt hervor.

Aktueller Stand der Biber-Population

Ein „Runder Tisch Biber“ wurde bereits eingerichtet, um Lösungen und Maßnahmen zu erarbeiten. Der NABU plädiert für präventive Ansätze anstelle von Schadensbeseitigung und fordert unter anderem die Schaffung von Uferstreifen und Gewässerentwicklungskorridoren. In der Region Oldenburg gefährden Biber unterdessen die Deiche, insbesondere bei Hochwasser.

Das niedersächsische Umweltministerium schätzt die Biber-Population auf 500 bis 1.000 Tiere. Bei der letzten landesweiten Biber-Zählung im Jahr 2019 wurden 229 Revieren und etwa 430 bis 500 Einzeltieren festgestellt. Eine neue Zählung ist für Ende 2025 geplant. Biber gelten in Niedersachsen als streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Die Art, die in Niedersachsen fast 200 Jahre lang als ausgerottet galt, tauchte 2005 in der Region Hannover wieder auf und breitet sich seither in Südniedersachsen schnell aus.

Wie NDR berichtet, sind die Behörden gefordert, die positiven ökologische Effekte des Bibers im Einklang mit den Interessen der Landwirtschaft zu managen. Daher bleibt abzuwarten, wie die Situation um den Biber in Niedersachsen in den kommenden Jahren weiterentwickelt wird.